Auf Werbemission in den USA


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Rivero vermarktete die Kanaren als Standort für Arika-orientierte Unternehmen und als Drehort

Rivero, der noch amtierende Kanarenpräsident, absolvierte Ende Mai eine Blitzreise in die USA, um für die Inseln als Unternehmensstandort zu werben und Filmproduktionen zu kontaktieren. Seine Kurzreise war von Erfolg gekrönt, gelang es Rivero doch, eine 100-Millionen-Euro-Filmproduktion „an Land“ zu ziehen.

Eigentliches Ziel des dreitägigen Aufenthalts war es, die Kanarischen Inseln bestmöglich zu vermarkten, Unternehmen anzuwerben, die Inselwirtschaft zu diversifizieren und dadurch stabile Arbeitsplätze zu schaffen. Es galt, US-amerikanische Unternehmen von den Vorteilen der Inseln zu überzeugen: Der vorteilhaften Lage zwischen drei Kontinenten – darunter der Wachstumsmarkt Afrika –, den vorhandenen Infrastrukturen, der juristischen Sicherheit und dem Niedrigsteuergebiet (ZEC) sowie den Steuervorteilen für Filmproduktionen. 

Zunächst trafen sich Paulino Rivero und Javier González Ortiz, Leiter der Ressorts Wirtschaft, Finanzen und Sicherheit, in Washington und Los Angeles mit Vertretern expansionswilliger Unternehmen, die sich für die Kanaren wegen ihrer Nähe zu Afrika interessierten. Rivero erklärte, die Inseln könnten zu einem „Hub“, einer Art Eingangstor Richtung Afrika werden, wie beispielsweise Miami für Mittel- und Südamerika oder Singapur für Asien. Die strategische Lage der Kanaren haben sich schon Organisationen wie das UN-Welternährungsprogramm zunutze gemacht, das ein Zentrum im Hafen von Las Palmas betreibt.

Ebenfalls in Washington traf sich Rivero mit Ramón Gil-Casares, Spaniens Botschafter in den USA, und Vertretern des Programms „Power to Africa“. Dabei handelt es sich um ein von US-Präsident Barack Obama initiiertes Projekt mit dem Ziel, die Energieversorgung in Westafrika zu verbessern. Hierbei könnten die Kanaren mit ihrer Erfahrung bei der Erzeugung Erneuerbarer Energien eine hilfreiche Rolle spielen. 

James Ostos, US-Botschafter in Spanien, hatte ein Treffen von Paulino Rivero mit Vertretern der Vereinigung der Filmstudios organisiert. Dieser Vereinigung gehören die zehn größten US-amerikanischen Filmstudios an, darunter Universal Studios, Disney, Warner, Paramount und HBO. Auch ein Treffen mit unabhängigen Filmstudios stand auf dem Terminkalender des Kanarenpräsidenten. 

Zwar nehmen die Kanarischen Inseln als Drehort für Superproduktionen wie „Kampf der Titanen“ oder „Exodus“ an Beliebtheit zu, doch gibt es auch viel Leerlauf, sodass sich keine auf die speziellen Bedürfnisse der Filmindustrie abgestimmte Infrastruktur bilden kann. Umso mehr warb Rivero in Los Angeles mit der Möglichkeit für Produktionsfirmen, 35% der Investitionen – bis maximal 4,5 Millionen Euro – abschreiben zu können, und den Vorteilen des Niedrigsteuergebietes (ZEC), das mittlerweile fast die ganze Fläche der Inseln abdeckt. Ostos, der jahrelang im Vorstand von HBO saß und dem Rivero von früheren Treffen gut bekannt ist, wies die Filmvertreter auch auf die landschaftliche Vielfalt der Kanaren sowie die Nähe zu Afrika und zu den europäischen Metropolen hin. 

Nach seiner Rückkehr gab Paulino Rivero bekannt, tatsächlich habe sich ein Filmstudio entschlossen, eine 100-Millionen-Euro-Produktion nicht mehr in London, wie ursprünglich geplant, sondern auf den Kanaren abzudrehen.  

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