Ausländische Investoren beweisen ihr Vertrauen in den Spanischen Staat


Verkauf von Staatsanleihen zieht an

Während noch vor wenigen Jahren der Spanische Staat große Schwierigkeiten hatte, sich über Anleihen zu finanzieren, zeichnet sich seit einem Jahr die Trendwende ab – spanische Staatsanleihen werden immer beliebter, insbesondere bei ausländischen Investoren.

Madrid – Nach Angaben der Staatskasse schloss der Monat November besonders erfreulich für den Staatssäckel ab, schließlich stieg der Wert der in die Hände ausländischer Käufer gewechselten Titel um 21 Milliarden Euro auf insgesamt 273 Milliarden Euro an. Der Anteil ausländischer Eigentümer von Anleihen ist somit auf etwas über 40% gestiegen, liegt dennoch noch weit entfernt von dem 2010 erreichten Maximalwert von 55%.

Das wachsende Interesse im Ausland wird allgemein auf die Liquiditätsspritzen der großen Zentralbanken zurückgeführt und auf das Bedürfnis, in rentable Papiere zu investieren. Davon profitiert nun insbesondere Spanien, denn dank der Europäischen Zentralbank (EZB), welche die Bankenrettung für beendet erklärt und das Risiko eines Eingriffs ausgeschlossen hat, haben die Anleger ihr Misstrauen gegenüber Titeln des Spanischen Staates überwunden.

Die wachsende Nachfrage wiederum hat dazu geführt, dass die Staatskasse eigene Titel  günstiger „an den Mann“ bringt und für die 2013 ausgegebenen Anleihen nur einen Zinssatz von 2,5% bezahlen muss – 0,5% weniger als für Anleihen aus dem Vorjahr (die Zinsen auf die Gesamtstaatsschuld jeglicher Art sind von 3,9% auf 3,7% gesunken).

Allerdings führt dies angesichts einer Staatsschuld von fast einer Billion Euro zu keiner wirklichen Erleichterung.

Neben den ausländischen Investoren haben sich im vergangenen Jahr wegen der günstigen EZB-Kredite auch viele spanische Banken für die Staatsanleihen interessiert, sodass deren Anteil an der Zahl der Titeleigentümer von 12% im Jahr 2010 auf 34% im ersten Quartal des vergangenen Jahres stieg. Doch angesichts der damals noch anstehenden Troika-Kontrollen, die Einhaltung der Bedingungen zur Rettung des Finanzsektors betreffend, und der damaligen Unsicherheit über die Bewertung des Landes trennten sich diverse Banken im Laufe des Jahres von vielen Staatsanleihen. So hielten sie am Jahresende 31% der staatlichen Titel im Wert von fast 208 Milliarden Euro.

Die Anzeichen für eine erneute günstige Positionierung spanischer Staatsanleihen stehen gut, schließlich ist die Risikoprämie auf 199 Punkte gesunken.

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