Auslandsverschuldung nimmt erneut zu


Anstieg von 100 Milliarden Euro innerhalb von neun Monaten

Im vergangenen Jahr zeichnete sich nach siebenjähriger Krise eine leichte wirtschaftliche Erholung ab, und auch internationale Investoren fassten wieder Vertrauen in das Land. Andererseits kam jedoch der erst achtzehn Monate andauernde Abbau der Auslandsverschuldung ins Stocken.

Madrid – In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres nahm diese, entsprechend den neuesten Daten der Spanischen Nationalbank, sogar um fast 100 Milliarden Euro zu.

Demnach belief sich im September 2014 die Auslandsverschuldung, sprich der Gesamtbestand aller Verbindlichkeiten von Staat, Wirtschaft und Privatpersonen gegenüber dem Ausland auf 1,7 Billionen Euro, was 162% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) entspricht. Damit war der erfolgte Abbau der vergangenen Monate bereits fast wieder aufgehoben.

Diese enorme Auslandsverschuldung beruht größtenteils auf den „goldenen Jahren“ zwischen 2000 und 2007. Damals stellten ausländische Investoren die finanziellen Mittel für den Bauboom und die Binnennachfrage bereit, womit die Auslandsverschuldung innerhalb von sieben Jahren um über eine Billion Euro anstieg.

Die hohen Verbindlichkeiten mit dem Ausland zwingen Staat und Wirtschaft regelmäßig zur Umschuldung. Anfang 2012, dem schlimmsten Moment der Krise, wurde es besonders brenzlig, als sich ausländische Investoren in großer Zahl zurückzogen und plötzlich 300 Milliarden Euro neu finanziert werden mussten.

Danach sorgte die Umstrukturierung und Neuanpassung der Wirtschaft – trotz Neuverschuldung des Staates – zwei Jahre lang für einen Abbau der Auslandsverschuldung. Doch im Laufe des vergangenen Jahres kam es aufgrund verbesserter Finanzierungsbedingungen zu einer Trendwende.

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