Baden im Meer und im Pool

Parzellierungen am Strand von Mogán sollen eine sichere Nutzung zu ermöglichen. Foto: EFE

Parzellierungen am Strand von Mogán sollen eine sichere Nutzung zu ermöglichen. Foto: EFE

Die Gefahr liegt nicht im Wasser, sondern bei den Badegästen

Madrid – Mehrere Untersuchungen, die von Wissenschaftlern des CSIC im Auftrag des Staatssekretariats für Tourismus durchgeführt wurden, haben ergeben, dass Wasser kein ideales Medium für das Corona-Virus ist, jedoch die Menschengruppen, die sich darin befinden. Die Ergebnisse dieser Studien sollen dazu dienen, festzulegen, welche Maßnahmen an Badestränden, Schwimmbecken und Heilbädern getroffen werden müssen, wenn diese in den nun folgenden Phasen und der Normalisierung des täglichen Lebens geöffnet werden.
Die Information besagt, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 durch Kontakt mit Wasser, das sich in Standard-Konditionen für das Baden befindet, sehr unwahrscheinlich ist. Die Wissenschaftler haben die Fachliteratur, die weltweit in dieser Materie publiziert worden ist, zusammengetragen. Sie basiert mehr in Voraussagen über das Coronavirus und ähnliche Pathogene als auf soliden Experimenten. Die Empfehlung lautet, dass die Schwimmbäder ausreichend desinfiziert werden müssen. Was das Meer betrifft, so werde durch die ständige Verdünnung sowie die Präsenz von Salz eine Verringerung der Viren erzeugt und sie wirkungslos werden. Flüsse, Seen und anderes stehendes Süßwasser ist zum Baden weniger zu empfehlen, denn dort können sich die Viren leicht vermehren.
Auch über die Verbreitungsmöglichkeiten der Viren in natürlichen Böden existieren keine Studien oder Experimente. Was den Sand an den Stränden betrifft, so sind die Wissenschaftler der Meinung, das gemeinsame Wirken vom Salz des Meeres, der ultravioletten Strahlen der Sonne und der hohen Temperaturen könne die Aktivität von Viren verhindern.
Antonio Figueras, Biologe beim Institut für Meeresforschungen in Vigo und einer der Mitarbeiter bei Verfassung des Dokuments, erklärte, dieses sei keinesfalls eine Einladung, nun massiv an die Strände zu gehen. „Denn das Problem ist nicht das Medium – sei es Wasser oder Sand – sondern es sind die Personen. Wenn auch das Meer nicht der ideale Ort für die Übertragung des Virus ist, so ist es die Ansammlung von Personen auf jeden Fall“.

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