„Bajada de la Virgen“ auf La Gomera


Am 8. Oktober findet die Schiffsprozession statt. Foto: efe

Das große religiöse Inselfest findet nur alle fünf Jahre statt

La Gomera – Alle fünf Jahre findet auf der Insel ein ganz besonderes Fest statt. Immer am Montag nach dem ersten Sonntag im Oktober beginnt die „Bajada de la Virgen“ und damit das große Fünfjahresfest zu Ehren der Schutzheiligen der Insel, der Virgen de Guadalupe. 2018 ist so ein Jahr. Da wird am 8. Oktober die von den Gläubigen tief verehrte Heiligenfigur  aus der Kapelle bei Puntallana getragen und in einem Fischerboot in die Inselhauptstadt San Sebastián gebracht – eine Schiffsprozession, die von zahlreichen Booten begleitet wird.

In San Sebastián wird die Heilige Jungfrau dann vom Bischof der Diözese Teneriffa empfangen. Bis in den Dezember hinein feiert die Hauptstadt ihre Schutzheilige mit zahlreichen religiösen, kulturellen, gesellschaftlichen, sportlichen und folkloristischen Veranstaltungen, denn die Fiesta mit Tanz und Vergnügen darf natürlich nicht fehlen.

Am 24. Oktober wird die Virgen dann San Sebastián verlassen und sich auf die Reise durch die Pfarrbezirke der Insel begeben.

Im Gegensatz zu den Inseln La Palma und El Hierro, die ihre Schutzpatronin im Vierjahresrhythmus in einer großen Prozession aus den Bergen in die Hauptstadt geleiten, dort tagelang feiern und im Anschluss zurück in die Bergkapelle bringen, geht dann auf La Gomera das Fest erst richtig los. Denn nun wird die Virgen de Guadalupe mit Prozessionen in sämtliche Gemeinden der Insel geleitet, wo dann jeweils ein großes Fest zu ihren Ehren gefeiert wird. So dauert diese Bajada de la Virgen dann auch immer bis in den Dezember, denn erst am 15. Dezember kehrt die Marienfigur zurück in das Heiligtum in der Kirche von Puntallana.

Die Legende

Einer Legende zufolge kam im 16. Jahrhundert ein Segler auf dem Weg nach Amerika dicht an der Küste von La Gomera vorbei. Die Besatzung bemerkte Lichter in einer Höhle. Von dem rätselhaften Leuchten angezogen, legten die Seeleute an dem Ort an, der heute Puntallana heißt, um die Erscheinung zu untersuchen. In der Höhle fanden sie eine kleine Marienfigur mit dem Jesuskind im Arm. Die nahmen sie mit auf ihr Schiff und wollten wieder ablegen. Doch das Schiff bewegte sich nicht von der Stelle, bis sie schließlich die Heiligenfigur in die Höhle zurückbrachten. Danach konnten sie ihre Fahrt ungehindert fortsetzen. Sie kehrten zurück nach San Sebastián de La Gomera und informierten die Obrigkeit über den Vorfall.

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