Bande aufgeflogen


Großangelegter Betrug von Kfz-Versicherungen in Südspanien

Anfang August ist eine Bande aufgeflogen, die Versicherungsbetrug mit getürkten Autounfällen in großem Stil betrieben hat. Insgesamt 61 Personen wurden in Murcia festgenommen. Ihnen wird Urkundenfälschung und Versicherungsbetrug vorgeworfen.

Murcia – Die Bande ging wie folgt vor: Zunächst machten sie Personen aus, die bereit waren, ihre Kfz-Versicherung zu betrügen. Dann verabredete man sich an Orten ohne Kamera-Überwachung und mögliche Zeugen. Meistens mit einem alten Auto, dessen Versicherungsgsellschaft häufig gewechselt wurde, mit einem Mietwagen mit Vollkasko-Versicherung oder dem Fahrzeug eines Gelegenheits-Mittäters wurde dann ein Auffahrunfall gestellt. Im Anschluss versorgte das Bandenmitglied das vermeintliche Unfallopfer mit den erforderlichen Gutachten über unfallbedingte Verletzungen und Fahrzeugschäden. Die Versicherungsentschädigung teilten sich die Beteiligten jeweils zur Hälfte auf.

Über 400 solcher „Schadensfälle” soll die Bande eingereicht haben. Teilweise zahlten die Versicherungen Beträge bis zu 50.000 Euro aus.

Die Nationalpolizei wurde auf die Bande aufmerksam, als zu Jahresbeginn die Zahl der bei den Kfz-Versicherungen gemeldeten Unfälle plötzlich stark zunahm. Im Laufe der Ermittlungen stellten die Beamten fest, dass eine bedeutende Anzahl von Unfällen nicht wie beschrieben hätte stattfinden können.

Nun nahm die Nationalpolizei Anfang August in Murcia 61 Personen fest, darunter 52 Spanier, vier Ecuadorianer, zwei Kolumbianer, einen Rumänen, einen Litauer. Ihnen allen wird Urkundenfälschung und Versicherungsbetrug vorgeworfen. Während die zwei Köpfe der Bande, die  selbst als vermeintliche Unfallopfer erhebliche Versicherungssummen kassiert haben, in Untersuchungshaft kamen, wurden die übrigen Personen zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt.

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