Banken zahlten 2,6 Mio Euro zurück


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Doch 30% der Entscheidungen der Schiedsstelle der Zentralbank wurden von den Geldinstituten ignoriert

Madrid – Die Banken haben Kunden, die bei der Spanischen Zentralbank (Banco de España, BdE) im Jahr 2018 Beschwerde einreichten und Recht bekamen, insgesamt 2,6 Millionen Euro zurückerstattet. Die Höhe der Gesamtsumme entspricht in etwa der des Vorjahres (2,8 Millionen Euro), obwohl die Zahl der Reklamationen um 51% zurückgegangen ist. Im vergangenen Jahr wurden 19.695 Beschwerden von Bankkunden durch die BdE bearbeitet, gegenüber 40.176 in 2017.

In fast drei von zehn Fällen weigerten sich die Banken, ihre Kunden schadlos zu halten, obwohl die Zentralbank deren Beschwerden als begründet einschätzte. In 70,3% der Fälle wurden die Forderungen der Bankkunden erfüllt, entweder weil das entsprechende Geldinstitut nach dem Schiedsspruch der BdE einsichtig war, oder weil man dort schon vor der eigentlichen Bearbeitung der Reklamation durch die Zentralbank einlenkte.

Der Rückgang der Kundenbeschwerden erklärt sich daraus, dass 2017 verstärkt überhöhte Gebühren für die Einrichtung von Hypothekenkre- diten zurückgefordert wurden, nachdem einige einschlägige Gerichtsurteile ergangen waren. Der Rückgang auf rund 20.000 bedeutet eine Rückkehr zum bisherigen Trend, der von 2014 bis 2017 herrschte, nachdem es 2013 eine weitere Spitze gegeben hatte wegen der „Clausulas de Suelo“ (einer inzwischen gerichtlich gekippten Klausel, welche durch eine Mindestgrenze verhinderte, dass die Hypothekennehmer von Senkungen des variablen Zinssatzes in vollem Umfang profitierten).

Die Hypotheken sind nach wie vor das Bankprodukt, über das die meisten Beschwerden eingehen, in 2018 54%, 2017 waren es sogar rund 80%. Die Beschwerden über Konten und Depots machten im vergangenen Jahr 14,5% aus, die über Bankkarten 9,5% und die über Konsumkredite 6,1%. Letztere haben sich gegenüber 2017 von 650 auf 1.211 fast verdoppelt.

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