Bürgermeister Bermúdez zückt sein Portemonnaie
Bankia und kein Ende. Nachdem der Hungerstreik dreier von Zwangsräumung betroffener Bankkunden vor einer BanCaja-Filiale durch die Einmischung des Bür- germeisters und verschiede- ner Stadträte von Santa Cruz scheinbar ein Happy End gefunden hatte (das Wochenblatt berichtete), bleibt die Einlösung der erzielten Übereinkünfte vonseiten der Bank aus.
Aus diesem Grunde sind die Betroffenen erneut auf die Straße gegangen und zelten wieder vor den Toren des Geldinstituts, über 30 Tage schon, und sie wollen weiter durchhalten, denn in allen drei Fällen sind Zusagen bisher nicht eingehalten worden.
Bei zweien der Betroffenen wurde zwar das Zwangsräumungsverfahren gestoppt, beide haben jedoch bisher keinen Vertrag für die Anmietung ihrer bisherigen Wohnung als Sozialwohnung. Der Dritte hatte die Übereignung seiner Immobilie an die Bank zur vollständigen Ablösung der Hypothek zugestanden bekommen, doch nun verlangt Bankia, dass seine Mutter als Bürgin ihres Sohnes ihr eigenes Haus beleiht, um eine verbleibende Schuld von 25.000 Euro zu begleichen.
Nachdem Bankia die zehntägige Frist für die Erfüllung der unter Zeugenschaft zahlreicher Stadträte zustande gekommenen Vereinbarung verstreichen ließ, hat die Stadt Santa Cruz nunmehr das Geldhaus Bankia zur „Persona non grata“ erklärt. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Stadt, dass ein Unternehmen in dieser Weise gemaßregelt wird.
Die Plattform der Hypothek-Betroffenen fordert nun, dass nach diesem symbolischen auch der praktische Teil der angekündigten Konsequenzen, nämlich gerichtliche Schritte gegen Bankia, unternommen wird.
Das Geldinstitut hat seinerseits einen Brief an die Stadt geschickt, in der es zurückweist, sich nicht an Vereinbarungen gehalten zu haben und die Legalität einer Einforderung auf dem Rechtswege durch die Stadtverwaltung im Namen eines ihrer Bürger anzweifelt.
Auf Vorwürfe, dass die Sozialmiete, die vonseiten der Stadt versprochen ist, noch nicht ausgezahlt sei, entgegnete Bürgermeister Bermúdez, Bankia sei informiert, dass dieser Verwaltungsakt in Bearbeitung sei und die Zahlung nicht infrage stehe.
Ironisch versicherte er, die ersten Mietzahlungen notfalls aus der eigenen Brieftasche vorstrecken zu wollen, wenn dies tatsächlich der Grund für die zögerliche Haltung der Bank sei.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]