Barraquitos für La Palma

Gastronomen und diverse Marken und Unternehmen Murcias haben sich für die Initiative „BarraquitoPorLaPalma“ zusammengetan, mit der sie Spenden für die Kollegen auf der Isla Bonita sammeln, die von dem Vulkanausbruch direkt betroffen sind. Fotos: EFE

Gastronomen und diverse Marken und Unternehmen Murcias haben sich für die Initiative „BarraquitoPorLaPalma“ zusammengetan, mit der sie Spenden für die Kollegen auf der Isla Bonita sammeln, die von dem Vulkanausbruch direkt betroffen sind. Fotos: EFE

Gastronomen in Murcia haben eine solidarische Aktion für die Berufskollegen auf der Kanareninsel durchgeführt

Murcia/La Palma – Die Vulkankatastrophe auf La Palma und das Schicksal der dort lebenden Bewohner macht die Menschen in ganz Spanien und auch im Ausland betroffen. Immer wieder gibt es neue Zeichen und Initiativen der Solidarität. In diesem Fall haben sich Gastronomen im südspanischen Murcia zusammengetan und eine Aktion gestartet, um Spenden für die Kollegen in der Gastronomie auf La Palma, die unter den Folgen des Vulkanausbruchs leiden, zu sammeln.


In und rund um Murcia gibt es eine beliebte Kaffeespezialität, den „Café Asiático“, der eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem auf den Kanarischen Inseln so beliebten „Barraquito“ hat. Dies brachte den Vorsitzenden des Verbands der Baristas von Murcia, David Mazón, auf eine Idee. Die verwirklichte er zusammen mit dem Publizisten Jorge Martínez, der seine Erfahrung mit sozialen Projekten einbrachte. Zwei Wochen lang, vom 1. bis 15. Dezember, wurde in Cafés, die sich der solidarischen Aktion anschlossen, „Barraquito“ anstatt „Café Asiático“ angeboten. Das Motto der Spendenaktion, denn darum ging es natürlich, lautete: „Pide un barraquito, pide ayudar“ (Bestelle einen Barraquito, bestelle Hilfe). Das gesetzte Ziel der Aktion lautete, einen Spendenbetrag von mindestens 10.000 Euro zu erreichen. Das Geld wird dann über die regionale Tourismusföderation Murcia an die von der Vulkankatastrophe betroffenen Kollegen der Gastronomie auf La Palma weitergeleitet.

Der Brandy macht den Unterschied


Auf der Website des „Café Asiático“, asiaticoshop.com, wird diese Kaffeespezialität, die ursprünglich aus der Hafenstadt Cartagena stammt, genau beschrieben. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen in Cartagena regelmäßig Seeleute aus Asien an und bestellten in den Cafés und Kneipen Kaffee mit gezuckerter Kondensmilch und einem Schuss Brandy. Daraus entstand der für die Region Murcia typische „asiatische Kaffee“, dem dann noch der spanische Likör 43 den letzten Schliff gab.

Jorge Martínez erklärte zu der Aktion, dass damit eine Art Verbrüderung von La Palma mit Murcia erreicht wird, obwohl zwischen der Insel und der Region im Südosten Spaniens fast 2.000 Kilometer liegen. Es sei eine Möglichkeit, Hilfe zu leisten, fügte er hinzu und verwies auf die große Empathie für die Notlage der Menschen auf der Kanareninsel. Viele Gastronomen möchten ihren Beitrag leisten, und es wurden entsprechend zahlreiche Mitstreiter gefunden, die in ihren Cafés und Bars die solidarischen „Barraquitos“ anbieten. Außerdem wurde ein Spendenkonto eingerichtet, auf das Beträge ab 1 Euro eingezahlt werden können, um die Spendenaktion zu unterstützen.

Gastronomen und diverse Marken und Unternehmen Murcias haben sich für die Initiative „BarraquitoPorLaPalma“ zusammengetan, mit der sie Spenden für die Kollegen auf der Isla Bonita sammeln, die von dem Vulkanausbruch direkt betroffen sind. Fotos: EFE
Mit der Initiative „BarraquitoPorLaPalma“ werden Spenden für die Kollegen auf La Palma gesammelt. Foto: EFE

Übrigens: Wer sich seinen eigenen „Café Asiático“ zu Hause zubereiten möchte, braucht dafür „leche condensada“, die dickflüssige gezuckerte Kondensmilch (Typ „Milchmädchen“), Brandy (z.B. Magno), Licor 43, Kaffee, Zitronenschale und etwas Zimt. Für die Zubereitung eines „Barraquito“ sind dieselben Zutaten, mit Ausnahme des Brandys, nötig.

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