Bauarbeiten am Granadilla-Hafen dürfen weitergehen


Im Februar 2009 war der Bau vom Obersten Gerichtshof der Kanaren gestoppt worden

Am 13. Juli hat Teneriffas Hafenbehörde die Betriebe, die den Zuschlag bei den Ausschreibungen für den Bau des Industrie- und Handelshafens von Granadilla erhielten, informiert, dass sie die Bauarbeiten an dem umstrittenen Projekt ab sofort wieder aufnehmen können.

Baustopp im Februar 2009

Der Bau des Hafens war im Februar 2009 bereits kurz nach Beginn vom Obersten Gerichtshof der Kanaren „vorbeugend“ wieder gestoppt worden. Grund war eine ungeklärte Unregelmäßigkeit im Zusammenhang mit der Umwidmung des Schutzstatus der Seegraswiesen auf dem Meeresboden vor Granadillas Küste. Mit der nicht minder umstrittenen Verabschiedung eines neuen kanarischen Artenschutzkatalogs Anfang Juni dieses Jahres, durch den der Schutzstatus der Seegraswiesen endgültig so entschärft wird, dass ihre Zerstörung im zukünftigen Hafengebiet nicht mehr angefochten werden kann, sieht die Hafenbehörde die Gründe für den „vorbeugenden“ Baustopp als behoben an.

Schon zu diesem Zeitpunkt hatten Umweltschützer und Gegner des Hafenprojektes gewarnt, der einzige Grund für den neuen Artenschutzkatalog, den sie als „Attentat gegen die Biodiversität der Kanaren“ ansehen, sei die Absicht, die letzte Hürde für den Bau des umstrittenen Hafens endgültig aus der Welt zu schaffen.

Die kanarische Regierung, die nie einen Hehl aus ihrer Unterstützung des Bauprojektes gemacht hat, befindet in diesem Zusammenhang hingegen lediglich, der Baustopp sei nichts weiter als „ungerechtfertigte Zeitverschwendung“ gewesen. Schließlich sei der zukünftige Hafen eine Infrastruktur, die für die Schaffung von Arbeitsplätzen auf der Insel „unbedingt erforderlich“ sei.

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