Bei aktiver Vermögensverwaltung setzen Anleger auf passive Fonds


Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)

ETF: Die Schweizer verstehen unter diesem Kürzel so viel wie „Eidgenössisches Turnfest“, und die Deutschen benutzen die Abkürzung für die Europäische Stiftung für Berufsbildung. An der Börse ist es wie im täglichen Leben: Die Abkürzung gehört dazu. Hier steht ETF für Ex­change Traded Funds oder auf Deutsch: börsengehandelte Indexfonds.

Auf den ersten Blick wirken ETFs langweilig, denn sie bilden lediglich einen Index ab. So dupliziert der Dax ETF der Deutschen Bank die 30 Aktien aus dem Dax. Da ist kein Platz für einen Fondsmanager, der besser sein will als der Dax. Das ist aber gerade der Vorteil des „passiven“ Indexfonds gegen-über dem „aktiv gemanagten“ Aktienfonds. Es gibt zahlreiche Studien rund um die Frage, ob aktiv gemanagte Fonds ihren Vergleichsindex schlagen oder nicht. Sie tun es mehrheitlich nie. Die Entwicklung eines Marktes entspricht der durchschnittlichen Wertentwicklung aller Marktteilnehmer. Somit liegen in der Regel 50% der Teilnehmer über und 50% unter dem Durchschnitt. In der Praxis ist das Gewinner-/Verlierer-Verhältnis zum Leid der Inves­toren sogar in Richtung Verlierer verschoben. Die Kosten für Transaktionen, Handel, Management, Informationsbeschaffung und die Ausgabekommissionen machen die Mehrheit der Marktteilnehmer zu Verlierern.

Die Gebühren eines Fonds und eines ETF unterscheiden sich deutlich mit den entsprechenden Folgen für die Performance. Für einen klassischen Deutschland-Aktienfonds werden im Durchschnitt 1,5 Prozent des angelegten Geldes pro Jahr fällig. Um diesen Betrag wird auch der vom Fondsmanager erzielte Wertzuwachs kleiner. Für einen Dax-ETF werden nur 0,15 Prozent im Jahr verlangt.

Was sind nun die Vorteile des ETF:

1. Sie wissen immer, welche Wertpapiere vom Fond gehalten werden.

2. ETFs werden an der Börse gehandelt .

3. ETFs verschaffen Ihnen einen unmittelbaren Zugang zu einem diversifizierten Wertpapierportfolio und bieten eine breite Palette von Märkten und Anlageklassen an.

4. Die ETFs auf bekannte Indices sind sehr liquide.

5. Sie bieten einen kostengünstigen Weg zu einem diversifizierten Portfolio.

In unseren Artikeln vom 7. Mai und 21. Mai haben wir schon darauf hingewiesen, dass der langfristige Erfolg Ihrer Vermögensanlage in erster Linie durch die aktive Aufteilung des Vermögens bestimmt wird. Die richtige Aufteilung des Vermögens auf Aktien, Obligationen, Immobilien, Rohstoffe und Liquidität macht Sie zu einem erfolgreichen Anleger. Dabei gilt es, zwischen der strategischen Gewichtung über mindestens fünf Jahre sowie der taktischen über 12 Monate zu entscheiden. Die einzelnen Anlagearten des diversifizierten Vermögens können Sie mit Einzeltiteln, aktiven Anlagefonds, strukturierten Produkten oder ganz einfach durch passive Indexfonds auffüllen.

Informieren Sie sich aber immer über die jährliche Managementgebühr des ETF und vor allem über den Spread. Der Spread drückt die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs aus. Bei häufig gehandelten Titeln sollte er weniger als 0,5% betragen, bei exotischen Titeln sind bis zu 1,5 Prozent und mehr möglich. Besonders wenn es an den Märkten lebhaft zu- und hergeht, öffnen sich Gräben. Und in einem Crash werden daraus Meere: Dann können selbst kleine Spreads auf bis zu 0,9% anwachsen. Je kürzer Sie den ETF halten wollen, desto kleiner sollte der Spread sein.

Zum Schluss noch einmal: Passive Elemente in der Vermögensverwaltung einzusetzen heißt nicht, dass die aktive Vermögensverwaltung passé ist.

Mehr Informationen?

Haben Sie Interesse? – Sie können bei Herrn Robert Burlon unter der Telefon-Nr.: 922-57 54 96 Näheres erfahren.

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