Bei Neuwahlen würde die Wahlbeteilung sinken


Experten sind sich einig

Sollten die Parteien nicht in der Lage sein, eine Regierung zu bilden, wie viele Experten bereits voraussagen, würde die Beteiligung der Bürger an Neuwahlen wesentlich niedriger ausfallen, als bei den vergangenen Wahlen vom 20. Dezember.

„Wählen bedeutet eine intellektuelle Anstrengung und sogar eine physische, und die großen Anstrengungen ermüden den Wähler“, hat Carles Castro, Professor an der Universität Pompeu Fabra und Autor der Studie „Bild der spanischen Wahlen“ festgestellt. 

Das ist die Theorie, doch wie Soziologen erklärt haben, würde Spanien mit der Wiederholung der Wahlen sozusagen unbekanntes Land betreten. Es habe zwar kurze Legislaturperioden gegeben, doch noch nie mussten Generalwahlen angesichts der Tatsache, dass eine Regierungsbildung unmöglich war, wiederholt werden. Es gibt zwar einige Beispiele auf dem regionalen Niveau, wie 2003, als wegen Parteiwechsels einiger Abgeordneter der Regionalregierung von Madrid, die Autonome Verwaltung blockiert war. Oder als 2012 in Asturien die Regionalwahlen wiederholt werden mussten, weil keine Regierung zustande kam. Hier hat die Erfahrung gezeigt, dass beim zweiten Durchgang die Wahlbeteiligung erheblich abgenommen hatte. 

Nullrunde

Tatsache ist, dass sich die öffentliche Meinung sehr schnell verändert. Die Bürger haben noch nicht verstanden, dass es unmöglich ist, eine Regierung zu bilden. „Wenn sie sich dann mit dem neuen Szenarium vertraut machen, könnte sich ihre Sicht auf die Dinge verändern und vor allem ihre Einschätzung der verschiedenen Parteien“, erklärte der Soziologe Narciso Michavila. Experten befürchten deshalb, dass das Resultat von Neuwahlen möglicherweise eine Nullrunde sein könnte und eine Regierungsbildung erneut schwierig, wenn nicht unmöglich sein würde.

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