Besserer Schutz für Opfer häuslicher Gewalt


2009 starben trotzdem 55 Frauen durch die Hand ihres Partners

55 Frauen starben 2009 durch die Hand ihres Lebensgefährten oder Ex-Partners. Das bedeutet einen Rückgang um 27,6 Prozent und ist die niedrigste Zahl, seit 2003 erstmals offizielle Zahlen zur häuslichen Gewalt erhoben wurden.

Madrid – 41 der 2009 zu Tode gekommenen Frauen hatten keine Anzeige gegen ihren Aggressor erstattet; nur 14 von ihnen waren zur Polizei gegangen.

Von August bis Dezember 2009 wurde in 735 Fällen Alarm durch GPS-Armschellen ausgelöst, wenn einer der 167 zum Tragen dieser Armfessel verurteilten Männer in die vom Gericht verbotene Nähe der bedrohten Frau kam. Das sind durchschnittlich vier Übertretungen des Annäherungsverbots pro Träger.

Wie der Regierungsdelegierte für häusliche Gewalt Miguel Lorente jedoch erklärte, sei es speziell in kleinen Ortschaften nicht immer leicht für den Verurteilten, den Sperrbereich zu meiden, so dass einige der Übertretungen mit größter Wahrscheinlichkeit auf ein Versehen zurückzuführen sind.

In allen 735 Fällen rückte die Polizei umgehend aus, was zeigt, dass die Maßnahme wirksam ist. In 82 Fällen wurde versucht, das Armband loszuwerden, was jedoch gleichfalls einen Alarm auslöste.

Seit August des vergangenen Jahres werden in Spanien als besonders gefährlich eingestufte Partner oder Ex-Partner zum Tragen dieser GPS-Armbänder verurteilt, die eine ständige Überwachung ihres Aufenthaltsortes ermöglichen. Ihr potentielles Opfer trägt gleichfalls ein Alarmsystem, um schnelle Hilfe herbeirufen zu können. In 690 Fällen haben bedrohte Frauen diesen sogenannten Panikknopf gedrückt, um die Polizei zu alarmieren, weil sie sich von ihrem Aggressor bedroht fühlten. 2009 waren rund 13.000 Frauen mit einem derartigen Alarmsystem ausgestattet.

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