Betrug am Geldautomaten


Über 50 Opfer des sogenannten „lazo libanés“ auf Teneriffa

Eine kriminelle Bande hat am zweiten Oktoberwochenende einen abgelegenen Geldautomaten der CajaCanarias in Candelaria manipuliert, um die Kartendaten und PIN-Nummern der ahnungslosen Benutzer auszuspähen.

Bei dem so genannten Skimming wird durch ein Vorsatzgerät die Kreditkarte ausgelesen, während eine Kamera heimlich die Eingabe der Geheimnummer filmt. In Spanien wird diese  weit verbreitete Masche als „lazo libanés“ bezeichnet.

Die Betrüger sind bei ihrem Coup höchst professionell vorgegangen. Zunächst hatten sie den Geldautomaten an der Hauptfiliale mit Silikon verklebt, um die Kunden zu zwingen, einen anderen Geldautomaten in der Nähe zu nutzen, der nicht mit Überwachungskameras ausgestattet ist. Dort installierten die Profi-Verbrecher das Vorsatzgerät sowie eine Minikamera und sammelten unbemerkt die Daten aller Benutzer. Um keinen Verdacht zu erwecken, kamen die Gauner am Sonntagabend sogar zurück und entfernten das Silikon an der Hauptgeschäftsstelle.

Währenddessen wurden schon die ersten betrügerischen Geldabhebungen über Geldautomaten in Italien festgestellt. Wiederholt wurden Be­träge zwischen 200 und 600 Euro abgebucht – teilweise solange, bis das gesamte Konto geplündert war.

Teneriffas Polizei steht in Kontakt mit den italienischen Kollegen, um die Fälle aufzuklären. Man hofft auf die Aufnahmen der Überwachungskamers an den Geldautomaten, an denen die illegalen Abhebungen getätigt wurden, um die Betrüger zu identifizieren.

In diesem Zusammenhang wird immer wieder davor gewarnt, Geld von Automaten abzuheben, die den Benutzern in irgendeiner Weise verdächtig vorkommen. Nur beim genauen Hinsehen sind die Manipulationen zu erkennen.

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