Betrugsverdacht: Designermode zu Spottpreisen


M&M auf der Barcelona Bridal Fashion Week

Teneriffas Cabildo will gegen vermeintlich betrügerische Websites vorgehen, die Roben namhafter Designer der Insel ohne Erlaubnis anbieten

Teneriffa – Das Cabildo von Teneriffa hat über das Ressort für Arbeit, Industrie und Wirtschaftsentwicklung mittgeteilt, dass die Rechtsabteilung der Inselverwaltung prüft, wie gegen eine Website vorgegangen werden kann, die Kleider von Designern der Insel zum Online-Einkauf anbietet, ohne dafür eine Genehmigung zu haben.

Wie der zuständige Stadtrat Efraín Medina mitteilte, werden rechtliche Schritte gegen die Website www.bienvestido.es eingeleitet, die unter anderem Kreationen der Designer Sedomir Rodríguez de la Sierra, Amarca, Marco&María und Juan Carlos Armas „ohne Genehmigung, zu niedrigen Preisen und auf dubiose Weise“ anbietet. Außerdem wolle man den Online-Versandhändler auch beim spanischen Modedachverband Fedecon anzeigen.

Über die Website werden Festmoden und auch Brautmoden der vier Designerlabels von Teneriffa angeboten, die seit vielen Jahren vom Cabildo unterstützt werden und Mitglied im Verband der Kunsthandwerker der Insel sind.

Dank einer konstanten Förderung, hoher Qualität und Kreativität haben es die Modeschöpfer von Teneriffa geschafft, sich auf nationaler und auch internationaler Ebene einen Namen zu machen. Marco&María – Marco Marrero y María Díaz – zum Beispiel begannen ihre gemeinsame Karriere 1990 mit einem kleinen Modeatelier in Puerto de la Cruz. Heute werden ihre Kreationen bei der „Cibeles Fashion Week“ in Madrid und auch in Paris bewundert. Autorisierte Verkaufsstellen haben sie mittlerweile in aller Welt – von Europa über Dubai und die USA bis Russland, China und Hongkong. Ein Brautkleid von Marco&María kostet ab circa 2.400 Euro, während die über bienvestido.es angebotenen Kleider schon ab knapp 400 Euro zu haben sind. Allein der Preis müsse jeden stutzig machen, der die Qualität und die Handarbeit der hiesigen Designer zu schätzen weiß, erklärte Efraín Medina. Das Cabildo, so Medina, verurteile diese Machenschaften, die dem Image der Designer der Insel schaden.

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