Biodiesel aus altem Speiseöl


© CÁMARA LANZAROTE

Energiewende

Durch den Tourismus steht den Kanaren eine eigene sprudelnde Ölquelle zur Verfügung. Diese entdeckt und mit der Erschließung begonnen zu haben, kann sich die Firma Biodiesel Lanzarote zugute halten.

Jahr für Jahr fallen allein im kanarischen Hotel- und Gaststättengewerbe 15 Millionen Liter gebrauchtes Speiseöl an, das normalerweise kostenintensiv entsorgt werden muss. Aus einem Teil dieser Pflanzenölreste wird auf Lanzarote seit einem Jahr Biodiesel hergestellt, mit dem sich laut Aussagen der Hersteller jedes Dieselfahrzeug problemlos betreiben lässt. Der so gewonnene, in hohem Maße CO2-neutrale Treibstoff lässt sich ohne Weiteres in beliebigem Verhältnis mit herkömmlichem Dieselkraftstoff mischen. Nahezu fünfhundert Stammkunden hat die junge Firma mit ihrem Angebot schon gewonnen und kann sich begründete Hoffnung machen, bald auch die Versorgung von Fuhrparks der öffentlichen Verwaltung übernehmen zu können. 

Bisher wird der Großteil der auf den Kanaren anfallenden Speiseölabfälle auf das spanische Festland gebracht, dort zu Biodiesel verarbeitet und nach Deutschland exportiert. Rubén Araya, Geschäftsführer von Biodiesel Lanzarote, würde es lieber sehen, wenn die Umwelt- und Kostenvorteile des vor Ort anfallenden Öls den Canarios selbst zugute kommen würden. Aus den hier anfallenden 15 Millionen Litern gebrauchten Öls könnten 10 Millionen Liter Biodiesel hergestellt werden, die Anlage auf Lanzarote jedenfalls hat die Kapazität, ihre Produktion noch deutlich zu steigern. Der so gewonnene Treibstoff wird strengen internen sowie unabhängigen Kontrollen unterworfen und erfüllt alle europäischen Qualitäts- und Sicherheitsnormen. Die Einsparung an der Biodiesel-Zapfsäule, die sich auf Lanzarote im Industriegebiet Altavista II hinter IKEA befindet, beträgt 8 bis 15 Cent pro Liter.

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