Dritter Totalausfall der Energieversorgung in vier Jahren
Gestern um 15.13 kam es auf der Isla Bonita zu einem totalen Stromausfall, verursacht durch eine Panne im Elektrizitätswerk Los Guinchos in Breña Alta.
In einigen Orten, wie der Inselhauptstadt Santa Cruz und Breña Alta, konnte die Stromversorgung bereits nach einer Stunde wiederhergestellt werden. In anderen Bereichen, vorwiegend im Westteil der Insel, mussten die Einwohner bis zu sechs Stunden warten.
Ab 17.15 begannen die Haushalte außerhalb des Einzugsgebietes von Santa Cruz sukzessive wieder ans Netz zu gehen. Nach Informationen des Energieunternehmens Endesa war um 20.49 Uhr die Stromversorgung für die 85.600 Einwohner La Palmas wieder vollständig hergestellt. Die Firma entschuldigte sich in einer Erklärung bei ihren Kunden für die Unannehmlichkeiten und begründete den Vorfall nebulös mit einem „Problem in einem Schalter eines Aggregats des Werks in Los Guinchos“.
Vielen Geschäften und Büros blieb nichts anderes übrig, als zu schließen. Andere arbeiteten unter Einschränkungen weiter. Nur wer einen eigenen Stromgenerator hat wie die Bananen-Kooperative Tirarafe konnte sein Tagewerk unbehindert fortsetzen.
Diesem inselweiten Stromausfall sind in den letzten sieben Monaten schon zwei weitere kleinere voraus gegangen. Doch auch Totalausfälle sind auf La Palma keine Seltenheit. Schon im September 2009 und im April 2010 hatten Pannen im Werk von Los Guinchos die gesamte Insel lahmgelegt.
Die Inselregierung hat die Regionalregierung aufgefordert, eine Untersuchung gegen Endesa einzuleiten und die Verantwortlichkeiten festzustellen und gegebenenfalls zu ahnden.
Leidensgenossen in Übersee
In Venezuela, das wegen der vielen kanarischen Auswanderer auch „die achte Insel“ genannt wird, hatte die Bevölkerung zufällig etwa zur gleichen Zeit ebenfalls unter einem Komplettausfall der Stromversorgung in 14 seiner 24 Bundesstaaten sowie der Hauptstadt Caracas zu leiden. Viele mussten mehrere Stunden auf die Rückkehr des Stroms warten. In Caracas wurden viele U-Bahn-Passagiere durch den Stromausfall in den Wagons eingesperrt. Ursache des Blackouts soll ein Ausfall einer Hauptversorgungsleitung sein. Die Regierung behauptet, ein rechtsextremistischer Sabotageakt stecke dahinter.
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