Bluetrail: Integrativer Lauf


Yeray Durán gewann den Ultra-Lauf des Bluetrail 2019 mit einer Zeit von 11:48:09. Foto: Race Photos

Dritter Sieg in Folge für den Canario Yeray Durán in der Königsdisziplin über 102 Kilometer

Teneriffa – Yeray Durán von Gran Canaria hat beim diesjährigen Ultramarathonlauf Bluetrail Geschichte geschrieben. Einen Monat, nachdem er Vater geworden ist und trotz Schlafmangels und wenig Zeit fürs Training, hat der Trailrunner beim 102 Kilometer langen Lauf quer über die Insel nicht nur seinen dritten Sieg in Folge geholt, sondern ist mit 11 Stunden, 48 Minuten und 9 Sekunden noch dazu eine neue Bestzeit gelaufen. Den von ihm selbst im vergangenen Jahr aufgestellten Rekord verbesserte er damit um mehr als eine Stunde!

Bluetrail ist ein jährlich ausgetragener Laufwettkampf in verschiedenen Kategorien – von der Königsdisziplin Ultra (102 km) über den Trail (67 km), den Marathon (43 km) und den Halbmarathon (20 km) bis zum Reto Bluetrail für Behinderte über eine Strecke von acht Kilometern. In diesem Jahr nahmen insgesamt 2.700 Läuferinnen und Läufer 43 verschiedener Nationalitäten teil.

Die größte Aufmerksamkeit zieht alljährlich wegen der schier übermenschlichen Herausforderung die Königsdisziplin auf sich. Start und Ziel liegen nicht nur 102 km auseinander, sondern auch auf gegenüberliegenden Seiten der Insel. Die Läuferinnen und Läufer starteten am 7. Juni um 23.30 Uhr vom Strand Playa Fañabé in Adeje zum Aufstieg über La Quinta, Ifonche, Vilaflor und Degollada de Guajara bis zum Teide auf eine Höhe von 3.555 Metern, nur knapp unter dem Gipfel. Danach geht es stetig bergab über Montaña Blanca Richtung Orotavatal, auf der Route Ladera de Tigaiga, Chanajiga, Tigaiga, El Asomadero, Mirador de la Corona, Mirador de San Pedro und Rambla de Castro bis Puerto de la Cruz, wo beim Martiánez Strand das Ziel war.

Yeray Durán war nach seinem Zieleinlauf überwältigt und konnte kaum die Tränen zurückhalten. „Es war der emotionsgeladenste Wettkampf meiner Karriere“, erklärte er. „Vor einem Monat habe ich eine Tochter bekommen, und ich habe weder richtig schlafen noch trainieren können. Anfang des Jahres hatte ich einen Radunfall, und meine Beine machten mir bergab Schwierigkeiten. Doch ich habe mich darüber hinweggesetzt.“ Während des Laufs habe er nicht so recht gewusst, wie groß sein Vorsprung war, doch etwa drei Kilometer vor der Ziellinie sei ihm mitgeteilt worden, dass der nächste Läufer 20 Minuten hinter ihm liege; da sei er beruhigt gewesen.

Bei den Damen siegte in der Ultra-Disziplin die baskische Läuferin Leire Martínez mit einer Zeit von 14 Stunden, 36 Minuten und 42 Sekunden. Auch ihr Triumph war mit Hindernissen verbunden. „Ich hatte einen schweren Sturz und Schmerzen in der Seite, die mir das Atmen schwer machten, doch dank der Hilfe von einigen Jungs konnte ich weitermachen“, erklärte sie nach dem Zielleinlauf. Das Schlimmste, erzählte sie weiter, sei der Abstieg vom Teide bis nach Puerto de la Cruz gewesen.

Das Wetter war am 8. Juni gnädig, sodass weder extreme Hitze noch Feuchtigkeit den Teilnehmern das Rennen erschwerten. 480 Personen waren entlang der Strecke für die Sicherheit und das Wohlergehen der Läuferinnen und Läufer zuständig. Ein Hubschrauber war ebenfalls einsatzbereit und musste tatsächlich fünf Läufer, die nach dem Aufstieg zum Teide ihre Kräfte verließen, von diesem höchsten Punkt des Rennens evakuieren.

Ein Zeichen für Barrierefreiheit

Zum vierten Mal fand am 8. Juni auch der „Reto Bluetrail“, ein integrativer Lauf statt, an dem 79 Personen mit verschiedenen Behinderungen teilnahmen. Die Teilnehmer konnten unter drei verschiedenen Distanzen (8 km, 3,7 km und 1,2 km) wählen. Die Teilnehmer auf der 8-Kilometer-Strecke begleiteten die Läuferinnen und Läufer der übrigen Disziplinen auf diesen letzten Kilometern bis zum Ziel und setzten damit ein Zeichen für Barrierefreiheit im Sport.

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