Busfahrstreifen auf der Nordautobahn in Aussicht


Täglich kommt es zu kilometerlangen Autoschlangen auf der TF-5. Foto: moisés Pérez

Inselpräsident Carlos Alonso informierte über den Fortschritt der 2015 beschlossenen Maßnahmen zur Behebung des Verkehrsproblems

Teneriffa – Das erhebliche Verkehrsaufkommen auf begrenztem Gebiet und die täglich verstopften Autobahnen zu Stoßzeiten stellen ein großes Problem für Teneriffa dar. Vor knapp drei Jahren stellte das Cabildo einen Aktionsplan aus größeren und kleineren Maßnahmen auf, um dieses Problem langfristig in den Griff zu bekommen. Vor Kurzem nun zog Inselpräsident Carlos Alonso Bilanz und berichtete, wie weit diese Maßnahmen fortgeschritten sind.

Als dringendste Bauprojekte sieht das Cabildo weiterhin die Schließung des Schnellstraßenringes, die Erweiterung der Südautobahn (TF-1) um eine weitere Fahrspur und die Anlegung eines speziellen Busfahrstreifens auf der Nordautobahn (TF-5) an. Allerdings ist die Umsetzung dieser Vorhaben Kompetenz von Staat und/oder Region. In Sachen Busfahrstreifen gab Pablo Rodríguez, Leiter des Regionalressorts für Öffentlichen Bau und Transport, dieser Tage bekannt, in Kürze werde die Projektausarbeitung in Auftrag gegeben. Geplant ist die Abgrenzung eines Busfahrstreifens auf dem Abschnitt zwischen Santa Cruz und La Laguna, während auf dem Abschnitt von La Laguna bis nach Puerto de la Cruz die Fahrbahn erweitert werden muss. Die erste Phase könne nach acht Monaten abgeschlossen sein, die zweite werde länger dauern, so Rodríguez. Die speziellen Busfahrstreifen sollen lediglich von öffentlichen Bussen und von mit mehreren Personen besetzten Fahrzeugen benutzt werden dürfen und reversibel einsetzbar sein.

Hinsichtlich des Aktionsplanes des Cabildos erklärte Alonso, diverse Verbesserungsmaßnahmen an den Anschlussstellen – insbesondere im Gebiet von La Laguna – seien bereits abgeschlossen worden oder laufen derzeit. Die teilweise Neuasphaltierung der beiden großen Autobahnen sei fast beendet.

Das Cabildo steht weiterhin im Gespräch mit der Universität La Laguna und dem Gesundheitsressort. Zwar hat die Universität die Verlegung von Vorlesungen abgelehnt, zeigte sich jedoch bereit, von mehreren Studenten besetzten Fahrzeugen auf den Parkplätzen den Vorzug zu geben.

Die entsprechende Ausstattung der Facharztzentren von La Orotava, Puerto de la Cruz und dem Nordkrankenhaus für Diagnoseuntersuchungen vor Ort soll die Patientenzahl zum Universitätskrankenhaus in La Laguna verringern.

Neben den großen Bauprojekten setzt derzeit das Cabildo am stärksten auf die Förderung des öffentlichen Bustransports. Als eine der ersten Maßnahmen wurden bereits Ende 2015 die Fahrpreise für die Fahrgäste reduziert, die zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr morgens vom Inselnorden nach La Laguna oder Santa Cruz fahren. Die Streckennetze im Süden und im Norden wurden verbessert und angepasst. Es wurde eine Monatskarte für unter 30-Jährige für die ganze Insel geschaffen und derzeit wird die „tenmás“-Karte eingeführt.

Über eine spezielle App sollen Mitfahrgelegenheiten angeboten, die Taxen sollen als Ergänzung des öffentlichen Bustransportes hinzugezogen, und es sollen „Park and Ride-Parkplätze“ geschaffen werden.

Daraus wird ersichtlich, welche Bedeutung das Cabildo auch dem Umdenken in der Bevölkerung beimisst: Die Menschen sollen zur gemeinsamen Nutzung eines Fahrzeuges oder zur Nutzung des öffentlichen Bustransportes motiviert werden.

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