Cabildo will geothermische Sondierungen


Inselpräsident Carlos Alonso (Mitte) mit dem Ressortleiter des Projekts Tenerife 2030, Antonio García Marichal, und dem wissenschaftlichen Leiter des Instituts Involcan, Nemesio Pérez. Foto: ITER cabildo tenerife

Teneriffas Inselregierung verlangt eine finanzielle Beteiligung der Zentralregierung an der Erschließung der Geothermik

Teneriffa – Die Inselregierung wird vom spanischen Staat eine finanzielle Beteiligung an der Durchführung geothermischer Sondierungen einfordern. Ziel ist es, die Möglichkeiten der Energiegewinnung mittels Geothermik auf den Kanaren auszuloten. Für die notwendigen Bohrungen und wissenschaftlichen Studien soll die Zentralregierung bis zu zwanzig Millionen Euro zuschießen.

Dies erklärte Inselpräsident Carlos Alonso im Verlauf einer Pressekonferenz, bei der die geothermischen Arbeiten des Technologischen Instituts für Erneuerbare Energien, ITER, und des Kanarischen Vulkanologischen Instituts, Involcan, vorgestellt wurden. Ebenfalls anwesend waren der Ressortleiter des Projekts Tenerife 2030, Antonio García Marichal, und der wissenschaftliche Leiter des Instituts Involcan, Nemesio Pérez.

Carlos Alonso plant, sich zunächst mit allen politischen Gruppen zu verständigen und den Vorschlag dann als institutionellen Antrag des Cabildos einzureichen. Diese Initiative soll auch von den anderen Inselregierungen der Kanaren aufgegriffen werden. Den Anfang machen die Cabildos von La Palma und Gran Canaria, die schon gemeinsame Anstrengungen mit dem Cabildo Teneriffas unternommen haben, um das geothermische Potenzial des Archipels zu bewerten. Ihre Aufforderung an die spanische Zentralregierung, sich direkt an den kostenintensiven Sondierungen zu beteiligen, war bisher nicht von Erfolg gekrönt.

Auf Teneriffa sind drei Bohrungen geplant. Die Inselregierung ist bereit, ein Drittel der Kosten, rund eine Million Euro, zu tragen und geht davon aus, dass aus privater Initiative ein weiteres Drittel hinzukommt, wenn erkennbar wird, dass sich auch der Staat diesem Vorhaben verpflichtet.

Nemesio Pérez von Involcan erklärte, dass sein Institut zusammen mit der Abteilung für Vulkanismus und Umwelt schon in verschiedenen Ländern der Welt bei der Suche nach geothermischen Ressourcen geholfen habe, in Ecuador, El Salvador, Äthiopien, Island, Kenia, Marokko, Neuseeland und Ruanda. Auf den Kanaren könne die Wirkung dieser Quelle Erneuerbarer Energie sehr hoch sein, da sie praktisch emissionsfrei sei und rund um die Uhr zur Verfügung stehe, was die Stabilität des Elektrizitätsnetzes und der Stromversorgung verbessern würde. Pérez erläuterte weiter, dass diesbezüglich auf Teneriffa schon in vierzehn Gemeindegebieten, überwiegend auf der Südseite der Insel, Untersuchungen durchgeführt worden seien.

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