Cabildo wirbt weiter für neuen Müllentsorgungsplan


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Umweltbeauftragter Rodríguez Brito: „Wir können nicht jeden Tag 2.000 kg Müll in Arico vergraben“

Teneriffas Umweltbeauftragter Wladimiro Rodríguez Brito wirbt weiter fleißig für den neuen Müllentsorgungsplan der Insel, der Ende dieses Jahres stehen soll und so manchen Umweltschützer beunruhigt. Die Müllkippe in der Gemeinde Arico, über die fast der gesamte Müll der Insel verwertet und entsorgt wird, ist längst überlastet (das Wochenblatt berichtete), und Rodríguez Brito unterstreicht: „Nicht alle Abfälle können über Arico entsorgt werden, denn wir können nicht jeden Tag 2.000 Kilogramm Müll auf diesem Gelände vergraben“.

Tatsächlich wird der Großteil des auf Teneriffa erzeugten Mülls auf diese Art und Weise entsorgt. Der neue Müllplan allerdings sieht vor, dies grundlegend zu ändern. „Wir müssen einen Teil des Mülls wiederverwerten und außerdem auch andere Gemeinden wie Tegueste, La Laguna oder La Orotava in die Müllentsorgung einbeziehen“, betont Rodríguez Brito aufs Neue und fügte hinzu, dass der Müllberg von tausenden von Tonnen, der sich jährlich in Arico ansammelt, der Vergangenheit angehören muss.

Ein besonders umstrittener Punkt des neuen Müllplans ist die Einrichtung einer Verbrennungsanlage, „z. B. bei Granadilla“ – so Brito. Umweltschützer sträuben sich gegen diese Art der Entsorgung zwar vehement, doch der Umweltbeauftragte lässt kaum einen Zweifel daran, dass dieses Vorhaben umgesetzt werden wird. „Wir müssen bestimmte Abfälle verbrennen. Diese Technik wird heute vielerorts in der Welt angewandt, und wir werden sie in unserem neuen Plan aufnehmen“, sagt er.

Um das weitere „Zumüllen“ der Insel zu vermeiden, setzt der neue Entsorgungsplan auch zunehmend auf Recycling und Kompostierung. In diesem Zusammenhang bedauerte Rodríguez Brito, dass „einige Neunmalkluge weiterhin Kompostanlagen in der Nähe von Wohngebieten wegen der Geruchsentwicklung zurückweisen“. In anderen Ländern wie beispielsweise Deutschland, räumte er ein, wohne man in engerem Kontakt mit der Landwirtschaft.

Große und kleine Müllerzeuger

Die Gemeinden Teneriffas, die das größte Müllaufkommen haben sind – nach dem in Arbeit befindlichen Müllplan – Santiago del Teide, Guía de Isora, Adeje und Arona (1,82 kg pro Einwohner und Tag). Hier spielt natürlich der Tourismus und das damit verbundene Dienstleistungsgewerbe eine entscheidende Rolle. Zu den Gemeinden mit dem geringsten Müllvolumen zählen hingegen Buenavista, El Tanque, Garachico, Los Silos, Icod de los Vinos, La Guancha und San Juan de la Rambla (1,15 kg Einwohner/Tag). In La Orotava, Los Realejos, Puerto de la Cruz, Santa Ursula, La Victoria und La Matanza werden pro Tag und Einwohner laut Hochrechnungen des Cabildos 1,46 kg Müll produziert, und in Santa Cruz, La Laguna, Tegueste, El Rosario und Candelaria sind es 1,54 kg.

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