Carlos Alonso: „Wir sind ihnen nicht wichtig!“


Cabildo-Präsident kritisiert Kürzung der Mittel zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit

Cabildo-Präsident Carlos Alonso zeigte sich empört angesichts der erneuten Kürzungen im staatlichen Haushaltsentwurf und kritisierte insbesondere die Streichung der Gelder für den „Plan zur Schaffung von Arbeit“ (Plan Integral de Empleo de Canarias, PIEC).

Nicht nur, dass der Staat weniger Geld überweise, er nehme die Kürzungen auch noch bei außerordentlich wichtigen Posten wie der Arbeitsbeschaffung vor, kritisiert Alonso.

Das Thema Arbeit liegt Teneriffas neuem Inselpräsidenten ganz besonders am Herzen. Er will das Leid der vielen Arbeitslosen lindern, Lösungen finden, Arbeit schaffen. In dieser Hinsicht hat die Inselverwaltung ein spezielles Programm von kleineren Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen entwickelt. Besonders geht es darum, lokale Unternehmen unter Vertrag zu nehmen und Neueinstellungen zu fördern.

Die Streichung der staatlichen Mittel für ähnliche Zwecke „zeigt, dass wir ihnen nicht wichtig sind, null,“ äußerte Alonso. „Doch wir haben uns daran gewöhnt, dass die Zentralregierung den Kanaren nichts bringt“.

Trotzdem will sich Alonso für eine gute Zusammenarbeit mit dem Koalitionspartner Partido Popular (PP) einsetzen und „versuchen, dass sich die Konservativen im Cabildo mehr als Tinerfeños fühlen anstatt als Mitglieder der PP“. Es geht darum, dass sie den Einwänden gegen den staatlichen Haushaltsentwurf seitens des Cabildos zustimmen.

Alonso wies darauf hin, dass eine Haushaltssanierung auch auf andere Weise vorgenommen werden kann. Die Inselverwaltung wird das laufende Geschäftsjahr mit einer Gesamtschuld von 300 Millionen Euro abschließen, die bereits um 120 Millionen Euro abgebaut werden konnte. Die Schulden seien dadurch zustande gekommen, dass man in die Inselwirtschaft investiert habe, erklärte Alonso. Durch Schrumpfung der Verwaltung – und nicht durch Einsparungen an den falschen Ecken und Enden – gleiche man derzeit den Rückstand wieder aus.

Hinsichtlich der Bauprojekte auf Teneriffa will sich der Cabildo-Präsident insbesondere für die Fertigstellung des Schnellstraßenrings, den Bau der Motorsport-Rennstrecke und der zweiten Start- und Landebahn sowie eines neuen Terminals auf dem Südflughafen einsetzen.

Seine Zeit im Cabildo begrenzte der neue Präsident übrigens jüngst auf höchstens zwei Amtszeiten, dann werde er sich wieder nach Brüssel zurückziehen.

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