Covid-19 in der virtuellen Realität

Der Betrachter wird zum Patienten und soll sich die Frage stellen: „Was wäre wenn?“ Das VR-Video zeigt zwei mögliche Szenarien. Foto: SCS

Der Betrachter wird zum Patienten und soll sich die Frage stellen: „Was wäre wenn?“ Das VR-Video zeigt zwei mögliche Szenarien. Foto: SCS

Ein aufwühlendes Video schildert die dramatische Situation eines schweren Krankheitsverlaufs aus der Ich-Perspektive

Gran Canaria – Die Angst vor Corona ist bei den Menschen unterschiedlich ausgeprägt, was auch die Impfbereitschaft beeinflusst. Wie hoch die Angst vor einer Infektion bzw. dem Krankheitsverlauf ist, soll im Rahmen des Projektes „Respira“ (atme) ermittelt werden, das am 31. August vom Direktor des kanarischen Gesundheitsdienstes (Servicio Canario de Salud), Conrado Domínguez, zusammen mit dem Verantwortlichen für Psychologie und Medien der Produktionsfirma „Vera Emerging Realities“, Antonio Bernal, vorgestellt wurde.

Die Zusammenarbeit des öffentlichen Gesundheitswesens mit der auf virtuelle Realität spezialisierten Firma zielt darauf ab, in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Risiken einer Corona-Infektion und die Gefahren der Krankheit zu schärfen und eine Verhaltensänderung herbeizuführen.

Auf der einen Seite sollen die Menschen dafür sensibilisiert werden, wie wichtig der eigene Schutz und der von Mitmenschen ist, um Ansteckungen zu verhindern, sprich die Befolgung der Infektionsschutzregeln (vom Mund-Nasen-Schutz über eine gute Handhygiene bis zu den Abstandsregeln und anderen Sicherheitsmaßnahmen).

Das Virtual Reality-Video wurde im Museo Elder in Las Palmas vorgestellt. Als Erste sahen sich der Direktor des Servicio Canario de Salud, Conrado Domínguez (l.), und Museumsdirektor José Gilberto Moreno das Video an. Foto: EFE
Das Virtual Reality-Video wurde im Museo Elder in Las Palmas vorgestellt. Als Erste sahen sich der Direktor des Servicio Canario de Salud, Conrado Domínguez (l.), und Museumsdirektor José Gilberto Moreno das Video an. Foto: EFE

Auf der anderen Seite zielt die Kampagne darauf ab, die Impfbereitschaft zu erhöhen bzw. Unentschlossenen und Zögernden vor Augen zu führen, welchem Risiko sie sich aussetzen, wenn sie sich nicht durch eine Impfung vor der Krankheit schützen.

„Respira“ besteht aus einem Video, das den Verlauf der Krankheit von der Infektion über die ersten Symptome, deren Verschlimmerung, die Einweisung ins Krankenhaus und schließlich die Behandlung auf der Intensivstation auf dramatische Art und Weise schildert. Dabei hat der Zuschauer den Eindruck, sich selbst in dieser Lage zu befinden. Die Macher versichern, dass das Video über die VR-Brillen, die im Elder-Museum für Wissenschaft und Technologie in Las Palmas de Gran Canaria dafür zur Verfügung stehen, am eindrucksvollsten erlebt wird. Um ein breiteres Publikum auf allen Inseln und möglichst auch in ganz Spanien zu erreichen, ist das Video aber auch über www.covid19virtualreality.com auf Smartphones, Computern und Tablets abrufbar. Für ein optimales VR-Erlebnis wird das Tragen von Kopfhörern empfohlen. Bevor das Video abgespielt werden kann, muss die Frage beantwortet werden, wie groß man die Angst vor Covid-19 auf einer Skala von 1 bis 10 empfindet.

„Respira“ ist von einem Team von Psychologen entwickelt worden, um den größtmöglichen Eindruck auf diejenigen zu machen, die das VR-Video erleben, und damit ihr Verhalten zu beeinflussen. Bei der Entwicklung standen Ärzte des Universitätskrankenhauses Dr. Negrín auf Gran Canaria mit präzisen Schilderungen beratend zur Seite.

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