Kein Bankautomat weit und breit

Betancuria. Foto: GOBCAN

Betancuria. Foto: GOBCAN

In Betancuria gibt es keine Bankfiliale, keine Apotheke und keine Tankstelle

Fuerteventura – Im Jahr 2008, während der Krise, begannen die Banken, ihre Dienstleistungen einzuschränken. Seitdem wurden 50% der Bankfilialen in Spanien geschlossen, und damit ­verschwanden auch viele Geldautomaten. So geschehen auch in Betancuria, wo es schon seit zehn Jahren keinen Geldautomaten mehr gibt. Die Stadt ist die einzige auf den Kanarischen Inseln, in der es keine Bankfiliale und auch keinen einzigen Bankautomaten gibt.

Die knapp 800 Einwohner der Gemeinde müssen mehr als elf Kilometer bis zum nächsten Ort zurücklegen und sind gezwungen, ihre Konten über die mobilen Anwendungen der Banken zu verwalten. Die nächste Bankfiliale befindet sich im Nachbarort Antigua. Am schlimmsten betroffen sind ältere Menschen, die mit den neuen Technologien nicht vertraut sind und auf ihre Verwandten angewiesen sind, um zur Bank zu gehen. Außerdem befindet sich auch keine Apotheke oder Tankstelle im Ort, und der Arzt kommt nur an zwei Tagen in der Woche. Die Stadtverwaltung bietet deshalb jeden Freitag einen Bustransfer nach Antigua.

Ein großes Problem für die wenigen Geschäfte im Ort ist, dass die Internetverbindung nicht sehr gut ist und die Kartenzahlung manchmal nicht funktioniert. Da die Kunden in der Regel kein Bargeld mit sich führen, kann es sein, dass die Händler nicht abrechnen können und das Geschäft verlieren.

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