Garzón: Banken sollen vulnerable Kunden schützen

Verbraucherschutzminister Alberto Garzón Foto: EFE

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Der Verbraucherschutzminister hat Informationen über die Neuordnung der Branche angefordert

Madrid – Verbraucherminister Alberto Garzón hat ein Schreiben an die Bankenverbände entsandt, in dem er Informationen über die Neustrukturierung der Finanzbranche anfordert. Die Transformation des Bankensektors beinhaltet unter anderem eine erhebliche Verminderung der Anzahl der Bankfilialen im gesamten spanischen Staatsgebiet und eine Ausweitung des Online-Banking.
Das Verbraucherschutzministerium will verhindern, dass diese Veränderungen vulnerablen Kundengruppen zum Schaden gereichen. Dazu gehören jene Bankkunden, die in kleinen Dörfern leben sowie diejenigen, die sich mit der Nutzung elektronischer Medien nicht auskennen. Es geht dabei insbesondere um den Zugang zu Bargeld, der nicht durch das Online-Banking ersetzt werden kann.
Nach den Zahlen der Spanischen Zentralbank gab es im Jahr 2008 noch 45.662 Bankfilialen in Spanien. Im Jahr 2020 hatte sich diese Zahl um 49% auf 23.340 reduziert. Aus dem Jahresbericht der Banco de España geht hervor, dass 59% der ländlichen Gemeinden keine einzige Bank mehr vor Ort haben, 2008 waren es noch 48%.
Nun wird befürchtet, dass die neuerlichen Veränderungen im Bankensektor und die Fusion von CaixaBank und Bankia sowie die Ankündigung von Filialschließungen durch die BBVA diese Zahl noch weiter in die Höhe treiben wird. Zumindest die CaixaBank hat sich jedoch verpflichtet, keine Filiale in Ortschaften zu schließen, in welchen diese die einzige verbliebene Bank im Dorf ist.

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