Das Schöne gerät in den Hintergrund


Park mit Torre del Conde in San Sebastián de La Gomera. Foto von Wochenblatt-Leser Helga und Hein Gröschl

Seit vielen Jahren gehören wir zu den treuen Lesern des Wochenblattes und wurden bisher bestens über das Geschehen auf den Inseln informiert. Es wird viel Erfreuliches, aber häufig auch Negatives berichtet. Das spiegelt sich in den Leserbriefen wider. Wenn man sucht, findet man in jeder Suppe ein Haar. Da fährt der Bus nicht, da wird gestreikt, da liegt Müll, die Behörden bummeln, der Strand ist schmutzig und und und… All das Schöne, das Angenehme, wofür wir eigentlich hier auf den Inseln sind, gerät in den Hintergrund. Die Sonne, die Landschaft, die Menschen, das Flair. Klar, dass auch schlimme Geschehnisse ihre Berechtigung haben, veröffentlicht zu werden. Anfang der 90er-Jahre war eine richtig tolle Fernreise von uns geplant. Beim Stöbern in den Katalogen fiel uns ein Foto auf, mit einem großen Tal, Palmen, Steinhäuschen, in der Ferne das Meer. So etwas haben wir uns vorgestellt. Es stellte sich als eine der vielen Schluchten La Gomeras heraus. Das Bild hat uns so fasziniert, eine Reise auf diese Insel war die logische Folge. In schöner Regelmäßigkeit fand ein Besuch, mal in San Sebastián, mal in Playa de Santiago oder auf einer der Nachbarinseln statt. Mal zum Frühling nach El Hierro, mal zur Blütezeit auf den Teide, oder zur Weihnachtszeit nach Puerto de la Cruz. Aber insgeheim haben wir uns in La Gomera verliebt, in die Landschaft, die verträumen Orte und Weiler, den Nationalpark. In all den Jahren hat sich auch dort viel zum Positiven verändert. Zum Beispiel in San Sebastián. Anfang der 90er-Jahre war es dort schmutzig, laut, überall verfallene Häuser. Und jetzt, seit dem Kolumbusjahr, hat sich die Stadt toll entwickelt. Es wurden Fußgängerzonen geschaffen, Bänke aufgestellt, Pflanzinseln geschaffen. Geschäfte und Lokale laden zum Verweilen ein. Die Hafenpromenade, der Strand, der Park mit dem Torre del Conde, es sind Orte mit Wohlfühlcharakter. Aus San Sebastián ist eine schmucke kleine Inselhauptstadt mit Charme geworden. Jedes Mal, wenn wir mit dem Katamaran in den Hafen einfahren, dann heißt es „da sind wir daheim“.

Und da ist noch die Playa de Santiago, im sonnenverwöhnten Süden, ein fast vergessener Ort. Auch dort wurde viel in die Infrastruktur investiert, was sich aber unserer Ansicht nach zu wenig auszahlt. Dieser Ort hätte mehr Zuspruch verdient. Sicherlich ist die ungünstige Verkehrsanbindung einer der Gründe. Früher gab es sogar mal einen kleinen Bootsverkehr von Valle Gran Rey über Santiago nach San Sebastián. Er wurde wohl aus Kostengründen eingestellt. Im Jahr 2000 haben übrigens Wellen die Hafenmauer zerstört. Danach begann man mit der Neugestaltung der Playa.

Jetzt bliebe nur noch das Hotel Jardín Tecina mit seinem tropischen Garten zu erwähnen. Die Lage auf dem Plateau hoch über der Bucht ist grandios. Es ist eine Welt für sich mit Flair und hohem Wohlfühlfaktor. Der Service überrascht hier mit Köstlichkeiten. Bei einem Barraquito in der Sonne zu träumen, ein unvergessliches Erlebnis. Auch hier in dieser wundervollen Anlage waren wir schon viele Male und haben Karibikatmosphäre erlebt. Kennen Sie die Werbung: Palmen, blauer Himmel, Sonne. Es wird etwas Süßes gereicht. Träume und Wirklichkeit verschmelzen dabei? Das ist Hotel Jardín Tecina.

Doch jetzt ist genug geträumt und geschwärmt. Wir freuen uns schon auf den nächsten Urlaub!

Der Redaktion und ihren Mitarbeitern wünschen wir ein gutes neues Jahr.

Helga und Hein Gröschl
Ostfildern

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