Dem spanischen Staat gehen 12,4 Milliarden Euro an Mehrwertsteuer verloren


© EU-Kommission

Durch Steuerhinterziehung und Informatikfehler

Nach einem Bericht der Finanzkommission der EU gingen dem spanischen Staat 2012 insgesamt 12.4 Milliarden Euro Einnahmen aus der Mehrwertsteuer aufgrund von Steuerhinterziehung, Konkursverfahren und Kapitalevasion verloren.

Madrid – Es handelt sich um rund 18% des Betrages, den der Fiskus hätte einnehmen müssen. Allerdings liegt der Betrag mit 4% unter den Zahlen des Vorjahres. EU-weit sprach der Kommissar für Steuerangelegenheiten, Algirdas Semeta, von nicht eingenommenen 177 Milliarden  Euro aufgrund von Steuerhinterziehung und uneinbringlichen Forderungen. Das sind insgesamt 16% der Steuereinnahmen, die von der EU vorgesehen waren. Finnland, Luxemburg und die Niederlande erlitten Verluste aus der Mehrwertsteuer, die zwischen 5% und 6% liegen. Dem gegenüber stehen Rumänien, Slowenien oder Litauen mit einer Abweichung von durchschnittlich 42%.

Insgesamt 11 EU-Länder konnten die Steuerabweichungen in den Jahren 2011 und 2012 reduzieren, in weiteren 15 EU-Staaten vergrößerte sich das Problem. In Griechenland verbesserte sich die Situation, der Staat nahm 2.5 Milliarden Euro mehr an Mehrwertsteuer ein, trotzdem liegt die Abweichung noch bei 33%. In den wirtschaftlich starken Ländern der Europäischen Gemeinschaft sind die Differenzen wie folgt:  Deutschland (15%), Frankreich (15%), England (10%), und an der Spitze steht Italien mit einer Abweichung von 33%. „Diese Zahlen sagen uns, dass auf diesem Gebiet noch viel zu tun ist. Die Mitgliedsstaaten können sich  Verluste in diesen Ausmaßen nicht erlauben. Es müssen harte Maßnahmen getroffen werden, um diese enormen Beträge einzutreiben“, erläuterte Algirdas Semeta in seiner Erklärung.

Die spanische Regierung arbeitet bereits an einer grundlegenden Reform des Mehrwertsteuergesetzes. Das Ziel ist, die Möglichkeiten für den Steuerbetrug zu reduzieren.

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