Der Löwe zieht um


© Loro Parque

Gorilla León soll in Brasilien für Nachwuchs sorgen

Natürlich ist León nicht wie der Name nahelegt, ein Löwe, sondern in diesem Fall ein Gorilla. Wenn das junge Männchen seine Zähne zeigt, wie auf dem Foto rechts, dann ist das allerdings fast so furchterregend wie ein brüllender Löwe.

León wird demnächst 15 Jahre alt und ist nach der Beschreibung der Tierpfleger im Loro Parque ein typisches junges Gorilla-Männchen: eingebildet und prahlerisch. Zusammen mit seinem Bruder Aladdin (rechts im Bild) kam er vor Jahren aus einem Zoo in TelAviv nach Teneriffa und die beiden haben sich gut in die Junggesellengruppe des Loro Parque eingefügt.

Junggesellengruppen geschlechtsreifer Gorilla-Männchen gibt es auch in der freien Wildbahn. Eine Gorillafamilie besteht aus einem einzigen Männchen und mehreren Weibchen. Die jungen Männchen verlassen den Clan mit Erreichen der Geschlechtsreife, bilden Junggesellengruppen, in denen sie leben, bis sie ein Weibchen finden und selbst eine Familie gründen. In menschlicher Obhut gehaltene Junggesellengruppen sind sehr selten in zoologischen Einrichtungen zu bewundern. Sie gelten sozusagen als genetische Reserve und können bei Bedarf in andere zoologische Einrichtungen übergesiedelt werden, um den Fortbestand der Art zu sichern.

So geht es nun León, der sich diesen Herbst von seinem Bruder Aladdin und den anderen Artgenossen im Loro Parque trennen muss, und einem neuen Leben im Zoo Belo Horizonte in Brasilien entgegensieht. Dort wird er erstmals in seinem Leben bewussten Kontakt zu Weibchen bekommen. Die Gorilla-Mädchen Imbi und Lou-Lou werden seinen kleinen Harem bilden, und León wird ohne Zweifel der Star des Zoos werden.

Um die lange Reise möglichst stressfrei für León zu gestalten, wird sein Betreuer aus dem Loro Parque ihn begleiten. Juan Vicente ist auch schon sehr gespannt auf Leóns Reaktion, wenn er zum ersten Mal ein Weibchen wittert. „Bislang war er das grobe Spiel mit seinem Bruder gewohnt. Nun wird er sich daran gewöhnen müssen, mit Weibchen umzugehen“, erklärt er.

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