Der vermeintliche Rückgang der Arbeitslosigkeit


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Arbeitsministerium feiert den „besten“ April überhaupt

Am 6. Mai gab das Arbeitsministerium die neuesten Daten zur Arbeitslosigkeit bekannt. Demnach ist die Zahl der als arbeitslos Gemeldeten im April um 111.565 auf 4.684.301 Personen zurückgegangen. Damit ist der April der „beste“ Monat seit Beginn der Erfassung der Daten und der zweitbeste seit dem Wechsel zur Demokratie.

Madrid – Auf den Kanarischen Inseln sank die Zahl im Vergleich zum Vormonat um 712 Personen (0,26%) auf 276.786.

Laut den Vertretern des Arbeitsministeriums beruht der starke Rückgang im April auf den äußerst positiven Urlauberzahlen während der Orstertage; bereits im Voraus hatten die Unternehmen vielfach Neueinstellungen vorgenommen.

Im Vergleich zu April 2012 ging die Zahl der beim Arbeitsamt Registrierten um fast 305.000 bzw. 6% zurück.

Auf den ersten Blick scheint die Arbeitslosigkeit, die in Spanien zu einer schweren sozialen Krise geführt hat und seit geraumer Zeit die Hauptsorge der Bevölkerung darstellt, zurückzugehen. Doch der Schein trügt. Erst eine Woche zuvor wurde die Umfrage der Aktiven Bevölkerung (EPA), die als verlässlicher Maßstab für die tatsächliche Lage gilt, vom Nationalen Statistikinstitut (INE) veröffentlicht. Demnach ging die Beschäftigung im ersten Quartal sogar zurück; es wurden mehr Arbeitsplätze zerstört als geschaffen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die Zahl der Beschäftigten um 79.600 auf 16.950.000 zurück – die gerinste Zahl seit Ende 2002. Die Arbeitslosenquote stieg auf 25,9%.

Die EPA-Daten passen zur Einschätzung der EU-Kommission vom 5. Mai, die Spanien zwar für dieses Jahr ein leichtes Wirtschaftswachstum von 1,1% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) vorhersagt, jedoch nicht an eine Schaffung neuer Arbeitsplätze glaubt. Noch im nächsten Jahr soll die Quote bei über 24% liegen.

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