Müllsammelaktion am Teide

Die Wanderfreunde arbeiteten sich von der Seilbahn-Bergstation bergab vorwärts. Als sie am Fuße der Montaña Blanca ankamen, waren ihre Müllbeutel alle voll. Fotos: FIMT

Die Wanderfreunde arbeiteten sich von der Seilbahn-Bergstation bergab vorwärts. Als sie am Fuße der Montaña Blanca ankamen, waren ihre Müllbeutel alle voll. Fotos: FIMT

Der Wander- und Bergsportbund führte eine Müllsammelaktion am Teide durch. Die Verschmutzung entlang des Wanderpfads war erschreckend, insbesondere rund um die weiterhin geschlossene Schutzhütte, deren Wiedereröffnung schon lange gefordert wird

Teneriffa – „Es muss etwas unternommen werden…“ Diesen Satz hört man oft, wenn es um unhaltbare Zustände geht; in diesem Fall um die zunehmende Verschmutzung von Teneriffas Wahrzeichen, dem Teide. Es stellt sich die Frage, ob selbst die Initiative ergriffen oder auf ein Handeln der zuständigen Stelle gewartet wird. In diesem Fall hat der Wander- und Bergsportbund von Teneriffa, Federación Insular de Montañismo de Tenerife (FIMT), kurzerhand die Initiative ergriffen. Ende ­August führten freiwillige Mitglieder des FIMT mit Unterstützung der Teide-Seilbahngesellschaft und Genehmigung durch die Nationalparkdirektion eine Müllsammelaktion durch, die die geradezu erschreckenden Zustände offenbarte, die in verschiedenen Bereichen des Naturschutzgebiets und Unesco-Weltnaturerbes herrschen.

Die Wanderfreunde arbeiteten sich von der Seilbahn-Bergstation bergab vorwärts. Als sie am Fuße der Montaña Blanca ankamen, waren ihre Müllbeutel alle voll. Fotos: FIMT
Die Wanderfreunde arbeiteten sich von der Seilbahn-Bergstation bergab vorwärts. Als sie am Fuße der Montaña Blanca ankamen, waren ihre Müllbeutel alle voll. Fotos: FIMT

Zwölf Teilnehmer – mehr waren aufgrund der Corona-­Beschränkungen nicht zugelassen – brachen mit Tüten auf, um Abfall zu sammeln. Sie begannen auf einer Höhe von 3.600 Metern und arbeiteten sich bergab voran. Chano Gil und Humberto Domínguez vom Wander- und Bergsportbund ­leiteten den kleinen Säuberungstrupp, der jede Menge Plastikabfall, Damenbinden, Tampons, Feuchttücher und Unmengen an Klopapier in die Tüten beförderte. Als besonders erschreckend wurde von den ­Teilnehmern der Zustand der Umgebung der Schutzhütte Altavista (3.270 m) beschrieben. Rund um das „Refugio“ sei eine Art riesige Latrine entstanden; die Tür zur Schutzhütte wurde aufgebrochen, offenbar mithilfe großer Holzbretter einer zerstörten Bank vor dem Eingang. In Anbetracht dieses traurigen Bildes ruft der Wander- und Bergsportbund die Inselverwaltung, die für die Einrichtung ­verantwortlich ist, erneut auf, die Schutzhütte herzurichten und wieder zu eröffnen.

Schließlich kamen die Teilnehmer der Aktion mit prall gefüllten Mülltüten am Fuße der Montaña Blanca an, wo Kräfte des Roten Kreuzes sich freundlicherweise erboten, beim Abtransport des Mülls zu helfen.

Der FIMT unterstreicht in seinem Bericht seine absolute Kooperationsbereitschaft, sowohl mit der Nationalparkdirektion als auch mit dem Inselumweltamt, um das Müllproblem am Teide zu lösen.

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