Der Zustrom reißt nicht ab


Foto: EFE

Innerhalb von zehn Tagen kamen 413 illegale Migranten an. Einige Boote wurden offenbar von größeren Schiffen vor den Kanaren abgesetzt.

Kanarische Inseln – Im letzten Novemberdrittel kamen noch einmal 413 irreguläre Einwanderer in dreizehn teils kaum seetauglichen Booten auf den Kanarischen Inseln an, neun auf Gran Canaria, zwei auf Fuerteventura und weitere zwei auf Teneriffa. Nur vier der Pateras erreichten die kanarischen Küsten aus eigener Kraft, die anderen neun mussten von Kreuzern der Spanischen Seenot- rettung Salvamento Marítimo gerettet werden.
Am 22. November wurde das größte Migrantenboot dieses Monats mit 79 Personen an Bord rund 140 Kilometer südlich der Kanaren gesichtet und nach Gran Canaria geschleppt. Am 27. wurden gleich drei Pateras auf einmal mit insgesamt 87 Insassen in Entfernungen zwischen zehn und zwanzig Kilometern südlich von Gran Canaria entdeckt und gerettet.
In einer Patera, die am 20. nach Fuerteventura geschleppt wurde, waren unter den 42 Insassen fünf Kleinkinder unter vier Jahren. In einer anderen befanden sich unter den 33 Personen an Bord fünf Kinder, zwei Schwangere und zehn weitere Frauen.

Transport bis vor die Küste?

Einige der geretteten Boote waren so fragil und untermotorisiert, dass der Verdacht aufkam, große Schiffe würden einige der kleinen Pateras von Afrika aus bis vor die kanarische Küste bringen und dort erst zu Wasser lassen, damit sie nur die letzten Kilometer zurücklegen müssen oder von Salvamento Marítimo gleich wieder eingesammelt werden können.
Nach Angaben des spanischen Innenministeriums haben im Verlauf dieses Jahres über 1.900 Menschen aus Afrika die Kanarischen Inseln erreicht, in größeren Booten, den kleinen offenen Pateras und sogar in Schlauchbooten mit Außenbordmotor. Bis Mitte November waren es 1.493, zu denen die 413 seitdem angekommenen Migranten hinzuzuzählen sind, außerdem die dreizehn Ertrunkenen der Schiffbrüche dreier Pateras vor Lanzarote und Gran Canaria.

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