Spanien hat die meisten Jugendlichen, die weder Arbeit noch Ausbildungsplatz haben
„Ninis“, so werden in Spanien die jungen Leute zwischen 15 und 29 genannt, die weder eine Schul- oder Berufsausbildung machen noch Arbeit haben (ni estudian ni trabajan). Die Zahl der Jugendlichen, die in diesem Niemandsland feststecken, ist in Spanien schon lange sehr hoch.
Madrid – Durch die Krise ist das Problem nun noch deutlich verstärkt worden. 1,7 der 7,6 Millionen jungen Spanier unter 30 Jahren gehören dieser Kategorie an.
Nach dem neuesten Bildungsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, ist jeweils einer von vier jungen Spaniern unter 30 Jahren betroffen. Spanien liegt damit in diesem Bereich um fünf Prozentpunkte über dem Durchschnitt der von der OECD untersuchten Länder, auf dem gleichen Niveau wie Mexiko, Chile, Irland, Italien und die Türkei.
Auch die Zahl der Akademiker, die weder weiter studieren noch Arbeit haben, ist in den letzten vier Jahren um 10% gestiegen und liegt nun bei 23%.
Der Bildungsbericht 2014 der OECD stützt sich auf die Auswertung der Daten des Jahres 2012 und zeigt für die Mehrzahl der untersuchten Länder seit 2008 einen Anstieg der Schulabgänger, die weder lernen noch arbeiten. Deshalb empfiehlt die Organisation allen Ländern, ihre Bildungsprogramme zu überarbeiten, damit sichergestellt ist, dass diese Jugendlichen nicht in einer Sackgasse enden.
Schulabbrecher sind mit 31% stärker betroffen als Jugendliche mit mittlerer Reife oder Abitur (20%). Die meisten sind arbeitslos gemeldet, weil befristete Arbeitsplätze weit verbreitet sind und die Jugendlichen nach kurzen Phasen der Beschäftigung immer wieder beim Arbeitsamt landen.
Immerhin ist die Zahl der „Ninis“ seit 2011 um 600.000 zurückgegangen. Ein Umstand, der vor allem der Tatsache geschuldet ist, dass sich mittlerweile viele Jugendliche ohne Beschäftigungsperspektive entscheiden, ihre Ausbildung auszubauen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]