Die meisten spanischen Familien sind Eigentümer ihres Zuhauses


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In einer Studie hat die EZB die Wohnsituation der Europäer erforscht

Angesichts der Immobilienblase und der Hypothekenschwemme zum Anfang des Jahrtausend, interessiert sich die Europäische Zentralbank (EZB) für die Wohnsituation der Europäer und hat eine europaweite Studie durchgeführt.

Madrid/Brüssel – Weil nicht alle Mitgliedsländer kontinuierliche Statistiken führen, mussten Daten von vor einigen Jahren – zwischen 2008 und 2010 – als maßgeblich herangezogen werden, um Vergleiche aufstellen zu können. Wegen relativer Kontinuität der Wohnstruktur halten Experten die Ergebnisse jedoch für repräsentativ und aktuell.

Demnach leben 60% der europäischen Haushalte in einem eigenen Haus oder Wohnung, während 40% zur Miete wohnen. In Spanien beträgt der Anteil der Haushalte mit Eigenheim 83%, nur übertroffen von Slowenien mit 90%. In Ländern wie Deutschland oder Österreich hingegen hat sich das Mietmodell durchgesetzt (56% bzw. 52%). In der Studie geht die Zentralbank nicht auf die Gründe für diese unterschiedliche Struktur des Wohnmarktes ein, doch in älteren Untersuchungen der EZB wurde bereits festgehalten, dass diese sowohl kultureller aber auch politischer Natur sind. So haben beispielsweise die spanischen Regierungen über Abschreibungen beim Kauf eines Eigenheimes vermehrt das Eigentum gefördert – nach Ansicht der Zentralbank ein entscheidender Faktor.

In der Studie wurde auch der Anteil von Zweitimmobilien untersucht. In dieser Kategorie nimmt Spanien ebenfalls einen der ersten Plätze ein, gleich hinter Zypern (52%) und Griechenland (38%). Über 36% der spanischen Haushalte verfügen über eine Zweitresidenz, die ebenfalls ihr Eigentum ist. In Deutschland und Österreich liegt der Anteil weit unter dem spanischen Wert (18% bzw. 13%).

Die Europäische Zentralbank hat ebenfalls unter die Lupe genommen, wie viele Wohnimmobilien schon oder noch nicht abbezahlt sind. Die 60% in einem Eigenheim lebenden europäischen Haushalte teilen sich auf in 41% schuldenfreies und 19% belastetes Eigentum. In Spanien beträgt das Verhältnis 56% zu 27%.

Der Durchschnittswert des Eigentums liegt übrigens bei 180.300 Euro, der Zweitresidenzen bei 103.400 Euro.

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