Die schwärzeste Woche


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Sieben Frauen wurden von ihren Partnern oder Ex-Partnern umgebracht

Der Tod einer Frau aus Sevilla bildete das schreckliche Ende einer Woche, mit der größten Zahl getöteter Frauen. Sieben Frauen wurden durch ihre Lebensgefährten oder Ex-Ehemänner im Zeitraum vom 8. bis 16. November umgebracht.

Die schreckliche Bilanz: Ein Tötungsdelikt pro Tag, und die Schauplätze dieser Dramen erstrecken sich über das ganze Land: Córdoba, Valencia, Oviedo, Sevilla und Madrid. Höhepunkt dieser schwarzen Woche war zweifellos der 8. November. In einem Zeitraum von 24 Stunden erschoss ein Mann in Baena bei Córdoba seine Frau, während in Lliria bei Valencia die geschiedene Frau und deren Mutter vom Ex-Mann mit mehreren Schüssen niedergestreckt wurden. Nur weniger als einen Tag später erschlug ein junger Mann seine Braut in einer kleinen Ortschaft bei Oviedo. 

Ein Phänomen, das nicht nur die Psychologen beschäftigt – ausgerechnet in der Woche nach der großen Protestkundgebung gegen häusliche Gewalt, die am 7. November in Madrid mit Zehntausenden Teilnehmern stattfand, ereignete sich diese Tötungsserie an Ehefrauen und Lebenspartnerinnen. Im Rahmen dieser Kundgebung waren in einem Manifest Sofortmaßnahmen zum Schutz der Frauen gefordert worden, die der Gewalt ihrer Männer ausgesetzt sind.

Die letzte Gewalttat in Sevilla war die 48-ste im Laufe dieses Jahres, das ja noch nicht vorüber ist. Im vergangenen Jahr wurden 51 Frauen aufgrund häuslicher Gewalt getötet. Die reale Zahl von Tötungsdelikten an Frauen könnte jedoch nach Angaben der Sicherheitskräfte noch höher ausfallen. Polizei und Justiz überprüfen noch rund ein halbes Dutzend Fälle getöteter Frauen, die ebenfalls einen entsprechenden Hintergrund haben könnten. 

Der Pathologe und erste Delegierte der Regierung zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen, Miguel Llorente, vertritt die Meinung, dass die Opfer von gewalttätigen Männern sich nach großen sozialen Events, welche sich gegen dieses Phänomen richten, in ganz besonderer Gefahr befinden. Darauf sollten sich die Sicherheitskräfte einstellen. „Die Annahme, dass sich die Gewalttäter der Realität stellen, ist ein großer Irrtum“, erklärte er.

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