Die Zahl der Verkehrstoten sank zum neunten Mal in Folge


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Tödliche Unfälle auf dem Niveau von 1960

Eine äußerst erfreuliche Meldung kommt zu Jahresbeginn von der Generaldirektion für Verkehr: Die Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang sind 2012 auf den Stand von 1960 zurückgegangen, als auf Spaniens Straßen lediglich eine Million Autos unterwegs waren und es nur 1,5 Millionen Führerscheininhaber im Lande gab.

Madrid – Heute sind 31 Millionen Autos zugelassen, und 26 Millionen Personen haben einen Führerschein.

Innenminister Jorge Fernández stellte in Begleitung der Generaldirektorin für das Verkehrswesen, María Seguí zum Jahresbeginn im Rahmen einer Pressekonferenz die Bilanz der Sicherheit auf Spaniens Straßen vor. Die Zahl der Verkehrstoten ging 2012 zum neunten Mal in Folge zurück. 1.304 Personen starben bei Verkehrsunfällen oder in den 24 Stunden danach, was einen Rückgang von 12% bedeutet. Auch die Zahl der Schwerverletzten, die mit 6.161 angegeben wird, ist gegenüber dem Vorjahr um 783 zurückgegangen.

„Über diese Daten sind wir sehr froh, denn es ist der niedrigste Stand seit 1960, aber zufrieden sind wir nicht, denn es gibt noch 1.304 Gründe, um weiter zu arbeiten“, sagte der Innenminister wörtlich.

Dann nannte er weitere interessante Daten. So hat sich die Zahl der Verkehrsbewegungen aufgrund der Wirtschaftskrise um 4,5% verringert, doch immerhin haben die tödlichen Unfälle um 12% abgenommen, obwohl die Krise zu einer Alterung des Fahrzeugparks und weniger Investitionen zum Erhalt und Neubau von Straßen geführt hat.

Doch der Rückgang der tödlichen Unfälle ist längst nicht in der gesamten Geografie Spaniens einheitlich gewesen. So führt Barcelona die Liste mit den meisten Todesfällen an. Dort kamen 79 Menschen ums Leben, gefolgt von Madrid mit 62 Todesopfern. „Das sind die Provinzen mit den größten Bevölkerungszahlen“, erläuterte der Innenminister. Allerdings habe Madrid eine weitaus höhere Bevölkerungszahl und bedeutend weniger Verkehrstote. Man müsse also nach den Gründen dieser Differenz forschen.

Mehr als ein Drittel der tödlichen Unfälle ereigneten sich auf Landstraßen und nicht auf den Autobahnen. Das neue Reglement für Verkehr, das im kommenden Frühjahr verabschiedet werden soll, sieht vor, dass die Höchstgeschwindigkeit auf  Straßen zweiter Ordnung, die bislang bei 100 km/h liegt, verringert wird. Zu einer Erhöhung der zulässigen  Geschwindigkeit auf Spaniens Autobahnen, über die seit einigen Monaten diskutiert wird, wollte sich der Innenminister nicht äußern. Es würden nach wie vor Studien durchgeführt, wiegelte er ab. Zahlreiche Fakten seien dabei zu berücksichtigen wie Klima, Straßenzustand und vor allem die Frage, ob die wirtschaftliche Lage des Landes dies zulasse.

Minister Fernández äußerte seine Besorgnis über die zunehmende Zahl tödlicher Unfälle von Radfahrern. 47 kamen im letzten Jahr ums Leben, 14 mehr als 2011. Und auch die Zahl der verunglückten Motorradfahrer hat stark zugenommen.

María Seguí, Direktorin der Verkehrsbehörde, wies darauf hin, dass auch in Zukunft null Toleranz für Alkohol und Drogen am Steuer zu erwarten sei. Spanien liege in Europa auf Platz eins, was den Drogenkonsum betrifft. Zwar gebe es kein spezielles Profil des Autofahrers, der sich nach Drogenkonsum ans Steuer setzt. Doch sei den vorliegenden Daten zu entnehmen, dass sowohl Männer als auch Frauen bei den Kontrollen erwischt werden, die am Tag und auch bei Nacht durchgeführt werden.

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