Dinner am Strand seit dem 1. Januar verboten


Hotelierverband sieht darin Nachteil für Bewerbung des Kongresstourismus auf der Insel

Ein Gala-Dinner im Fackelschein am Strand ist schon etwas Besonderes. Kein Wunder, dass dieses Erlebnis den Teilnehmern von Tagungen und Kongressen bislang als besonderes Bonbon angeboten wurde. Doch damit ist seit dem 1. Januar 2007 Schluss.

Das Amt für Küstenverwaltung des spanischen Umweltministeriums hat die Nutzung der Strände vonseiten der Hotels für ebensolche Gala-Dinners oder Candle-Light-Dinners untersagt. Damit sollen die Inselstrände vor Verschmutzung bewahrt werden.

Der Leiter des Küstenamtes, José Fernández, ist für diese Entscheidung bereits schwer kritisiert worden. Jetzt meldet sich der Hotelierverband der Provinz Teneriffa (Ashotel) zu Wort und äußert die Besorgnis, dass diese Maßnahme sich negativ auf die Förderung des Tourismuszweigs Kongress- und Incentivereisen auswirken könne. Seit Mitte letzten Jahres bemüht sich der Verband zusammen mit dem Cabildo, dem Tourismusförderungsverband und den Gemeinden Adeje und Arona um einen gemeinsamen Vorschlag für eine gemäßigte Nutzung der Strände für abendliche Events. In diesem Zusammenhang sind sich alle Vertreter der Tourismusbranche einig über die Bedeutung des Branchensegments Kongress- und Incentivereisen, um das Ziel einer Diversifikation des touristischen Angebots zu erreichen und sich von der Abhängigkeit vom Sonne-und-Strand-Tourismus zu lösen. Erfolgreiche Events wie die Tagung von yahoo España oder die Jahrestagung des Deutschen Reise Verbands DRV unterstreichen dies.

Essen für 300 Personen vereinbar mit traditioneller Strandnutzung

So scheinen die Zweifel von Ashotel berechtigt und der Verband merkt an, dass im Rahmen solcher Events in den vergangenen Jahren zahlreiche Sondergenehmigungen für Veranstaltungen an den Stränden erteilt wurden, und diese unter Gewährleistung der Sicherheit und Hygiene stattfanden, ohne der Umgebung Schaden zuzufügen.

Die Mitglieder des Hotelierverbands sind der Ansicht, dass ein Abendessen für 300 oder 500 Personen am Strand  mit der traditionellen Nutzung der Playa durchaus vereinbar und auch unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes vertretbar ist. Zusammen mit dem Cabildo schlägt Ashotel eine Einteilung dieser Events je nach Anzahl der Teilnehmer in drei Gruppen vor. Die Sicherheitsvorkehrungen, Hygienevorschriften, etc. sollen dann entsprechend festgelegt werden.

Nun hoffen die Verfechter dieser Idee auf eine positive Gesinnung des Generaldirektors für Küstenfragen. Sie haben in Madrid einen Termin beantragt, um José Fernández ihr Anliegen persönlich vorzutragen und hoffen, dass dieser gewillt ist einzulenken.

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