Dritte Spur für Nordautobahn zwischen Guamasa und La Orotava


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Das Projekt kommt nur zäh voran – Jetzt hat das Cabildo ein Gutachten vorgelegt

Die Beratungen über die Pläne der Regionalregierung für den Ausbau der Nordautobahn zwischen Guamasa und La Orotava kommen nur zäh voran. Immerhin hat das Cabildo von Teneriffa kürzlich ein positives Gutachten hinsichtlich der Auswirkungen auf die Landschaft des dreispurigen Ausbaus in beide Richtungen vorgelegt.

Das Gutachten war vom regionalen Umweltministerium angefordert worden.

Nach Dafürhalten des Cabildos wird die Verbreiterung der Nordautobahn auf der bislang zweispurigen Strecke zwischen Guamasa und La Orotava zwar das Landschaftsbild verändern und vermutlich zwangsläufig auch ein Landschaftsschutzgebiet berühren – zumindest durch die Erdbewegungsarbeiten –, ist jedoch aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens gerechtfertigt.

Im Zuge der Verbreiterung der Autobahn TF-5 wird auch die Verlagerung verschiedener angrenzender Straßen und Zubringer notwendig werden. Eingeplant sind bereits Veränderungen der Autobahnauffahrten bei Los Naranjeros, El Sauzal und La Matanza. Gerade in dieser letzteren Gemeinde wird vermutlich auch ein Teil des Landschaftsschutzgebiets betroffen sein, das nur wenige Meter von der heutigen Autobahn entfernt beginnt.

In dem Cabildo-Gutachten wird zwar einerseits auf die Folgen dieses enormen Stra­ßenbauprojektes hingewiesen andererseits aber auch betont, dass die Nordautobahn auf diesem Abschnitt eine zunehmende Verkehrsbelastung aufweist. Täglich sind auf dieser Strecke etwa 70.000 Fahrzeuge unterwegs, und Verkehrsbehinderungen sind keine Seltenheit. Das Cabildo hält den Ausbau deshalb für notwendig.

Die Pläne für die Verbreiterung der Nordautobahn zwischen Guamasa und La Orotava auf drei Spuren in jede Fahrtrichtung bestehen schon lange.

Das Verfahren zur Umsetzung dieses großen Straßenbauprojektes wurde bereits vor acht Jahren gestartet, kommt jedoch nur schleppend voran. Zunächst wurde ein öffentlicher Wettbewerb um das Projekt ausgeschrieben, der 2005 wiederholt und erst 2007 entschieden wurde.

Innerhalb des „Plan de Carreteras 2006-2017“ soll dieses Projekt verwirklicht werden. Mit der Vollendung des geplanten Ausbaus wird erst nach 2013 gerechnet.

Warum nicht besser eine Bahnstrecke?

„Wenn schon die Landschaft verunstaltet werden muss, dann wenigsten für einen logischen Zweck wie eine Zug­strecke und nicht durch eine dritte Spur für die Autobahn, die das Problem nicht lösen wird. Denn auch wenn wir immer breitere Straßen bauen, so enden sie doch alle in einem Nadelöhr“, hielt José Luis Delgado, PSOE-Sprecher im Cabildo, dem Gutachten entgegen. Er wundert sich, dass bei der Ausarbeitung des Gutachtens in keinster Weise an die Alternative einer Bahnstrecke gedacht wurde. Obwohl das Cabildo gerade eine Kampagne zur Förderung des öffentlichen Transportwesens gestartet hat, werde weiterhin an den Ausbau des Straßennetzes gedacht.

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