„Du bist die Zukunft Afrikas“


Abschreckungsspot zur Verhinderung der illegalen Immigration

Es waren die Jungs, mit denen er Fußball spielte. Es waren seine Freunde. „Alle sind sie im Meer ertrunken“, erklärt ein junger Westafrikaner in die Kamera „Es ist so traurig. Ich halte das nicht aus.“ Der Junge senkt den Kopf und die Kamera schwenkt um und folgt einem Ball, der über einen Strand bis zum Meer rollt.

Madrid – Diese Szene stammt aus einem der Spots, die die spanische Regierung drehen ließ, um sie im Senegal im Fernsehen auszustrahlen. Vor allem junge Menschen sollen dadurch von möglichen Überlegungen abgehalten werden, die illegale Einwanderung nach Spanien über den Seeweg zu versuchen. Zu häufig ende dieses Abenteuer mit dem Tod, so die dramatische Botschaft, die sich hinter den abschreckenden Bildern versteckt, Bilder, die eine Realität zeigen, von der viele Auswanderungswillige vor Ort kaum etwas wissen oder wissen wollen.

„Riskiere dein Leben nicht für nichts“

Der Spot, der vom Staatssekretariat für Immigration initiiert wurde, endet mit den eindringlichen Worten des senegalesischen Sängers und Komponisten Youssou N’Dour: „Tausende von Jugendlichen sind ertrunken. Riskiere dein Leben nicht für nichts. Du bist die Zukunft Afrikas.“

In einem anderen Spot spricht eine Mutter, deren Sohn sich vor neun Monaten auf die gefährliche Reise gemacht hatte. „Er ist gegangen. Wir haben keine Nachricht mehr über oder von  ihm. Und hier bin ich, krank. Meine einzige Hoffnung ist mein Sohn.“ Wieder schwenkt die Kamera von ihrem Gesicht ab. In der nächsten Szene ist die Leiche eines jungen Afrikaners zwischen Felsen am Meer zu sehen.

Jeder einzelne dieser Abschreckungsspots, die nicht an dramatischen Bildern sparen, endet mit der Botschaft Youssou N’Dours „Du bist die Zukunft Afrikas“.

Die spanische Regierung hat eine Million Euro dafür bezahlt, dass die abschreckenden Mini-Filme sieben Wochen lang im senegalesischen Fernsehen ausgestrahlt werden. Diese Spots sind Teil einer ganzen Reihe von Maßnahmen, mit denen die spanische Regierung die Tragödie auf dem Meer endlich beenden will.

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