Das Projekt „Stranded“ will den Flüchtlingen ein stilles Denkmal setzen
Die humanitäre Krise von Flüchtlingen auf dem Weg nach Europa ist in diesem Jahr ein Thema beim Festival der Regionen 2007, einem der größten zeitgenössischen Kulturfestivals in Österreich. Der schweizer Künstler Christoph Draeger will beim diesjährigen Festival im Juni 2007 mit seinem Projekt „Stranded“ ein stilles Denkmal für die meist ausweglose Situation der Flüchtlinge dieser Welt setzen.
Linz – Dazu soll idealerweise eines der Boote, mit denen die Flüchtlinge in Europa landen, vor seiner Zerstörung bewahrt werden und in der Folge als Installation und Mahnmal – wie angeschwemmt – auf einer Wiese mitten in einer österreichischen Berglandschaft stehen.
Die Hauptrouten afrikanischer Bootsflüchtlinge haben sich zunehmend in Richtung der Kanarischen Inseln bewegt. Deshalb reiste eine Mitarbeiterin des Festivals der Regionen nach Teneriffa, um den Transport eines Flüchtlingsbootes per Schiffscontainer nach Österreich zu bewerkstelligen. Abgesehen von den bürokratischen und behördlichen Hürden dieses Unterfangens handelt es sich bei diesem Projekt auch um eine besonders außergewöhnliche Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Migration, Flucht und Ausweglosigkeit.
„Fluchtwege und Sackgassen“ ist dementsprechend das Thema des Festivals der Regionen 2007. Das Festival findet seit 1993 alle zwei Jahre an dezentralen Orten im Bundesland Oberösterreich (Hauptstadt Linz) statt und hat sich seither zu einer zeitgenössischen Schwerpunktveranstaltung für aktuelle, ortsspezifische Kunst und Kultur entwickelt.
Kurzbeschreibung von „Stranded“
Ein verrosteter Kahn, kaum mehr seetüchtig, liegt wie angeschwemmt mitten auf einer Wiese. Es ist unklar, woher das Schiff kommt, wohin es einmal wollte, sicher ist nur, dass es den Endpunkt seiner Reise erreicht hat. Ein absurdes Bild mitten in der oberösterreichischen Landschaft. Idealerweise wird eines der vielen konfiszierten Boote, womit illegale Einwanderer versucht haben, Europa zu erreichen, verwendet. Das Boot in den Bergen ist ein stilles Denkmal einer fortlaufenden humanitären Krise.
Mehr zum Festival der Regionen 2007 im Internet unter www.fdr.at
