Ein Gipfel mit Namen„Islas Canarias“ im Himalaya


Juan Diego Amador (r.) und sein Bergsteiger-Freund David am Ziel. Fotos: www.facebook.com/juandiegoguia

Kanarische Bergsteiger bezwangen als erste die 6.025 hohe Bergspitze

Teneriffa – Der aus La Laguna stammende Juan Diego Amador ist ein erfahrender Alpinist, erster und bis jetzt einziger Canario, der seit 2002 mehrere Achttausender bezwungen hat.

Im August begann der 45-Jährige gemeinsam mit seinem Freund David Pérez ein neues Abenteuer. Sie wollten einen bislang unberührten Gipfel im Himalaya-Gebirge stürmen.

Der Verlauf der Route auf den 6.025 m hohen Gipfel, der fortan „Islas Canarias“ heißt. Fotos: www.facebook.com/juandiegoguia

Ein Jahr lang verbrachten die Bergsteiger mit den Vorbereitungen: Intensives Training, die Suche nach Sponsoren und die Genehmigungen der indischen Regierung für die Expedition.

Mitte August machten sie sich schließlich auf den Weg. Die indische Kaschmir-Region war Ausgangspunkt des Abenteuers. Auf 4.700 Metern Höhe schlugen sie ihr Basislager auf.

Die schlechten Witterungsbedingungen verzögerten den Aufstieg zunächst um 15 Tage. Am 14. September war es dann so weit. Im Morgengrauen begann die Seilschaft den Aufstieg auf den unberührten Sechstausender mit dem Gedanken, am Abend zurück im Lager zu sein.

Die ersten Stunden der Besteigung verliefen wie vorgesehen. Im Laufe des Tages verschlechterten sich die Wetterverhältnisse jedoch zunehmend. Nachmittags gegen 16.00 Uhr, die vorgesehene Zeit für den Abstieg, befanden sich Juan Diego und David aber noch weit unterhalb des Gipfels und mussten eine schwierige Entscheidung treffen: Den Aufstieg abbrechen oder die Nacht auf dem Gipfel verbringen. Sie entschieden sich für die zweite Möglichkeit und standen schließlich um 20.30 Uhr auf der bis dahin unberührten Bergspitze, 6.025 Meter über dem Meeresspiegel.

Für den Abstieg reichten die Kräfte nicht mehr. Die Abenteurer verbrachten die Nacht mit starken Schneefällen und bei Temperaturen von minus 15 Grad ein Stück unterhalb des Gipfels.

Bei Sonnenaufgang begannen sie den Abstieg, ein zwölfstündiger Kampf gegen Erschöpfung und die Wetter­bedingungen. Das Basislager erreichten sie gegen 20.00 Uhr, 43 Stunden nach Beginn des Aufstieges.

Mit Freude berichtet Juan Diego Amador, dass die Indische Bergsteigergesellschaft „Indian Mountain Foundation“ den Namensantrag für den bezwungenen Gipfel angenommen hat: „Pico de las Canarias“ soll er heißen, und die Route „Don’t Sleep“.

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