Eine dunkle Zukunft


Die meisten kanarischen Rentner dürfen zurzeit nicht auf einen sorglosen Lebensabend hoffen. Foto: Anaterate

Die meisten Canarios werden arme Rentner sein

Die Durchschnittsrente in Spanien liegt bei 1.020 Euro, doch Hunderttausende Rentner müssen mit wesentlich weniger auskommen. Die vierte offizielle Umfrage über Pensionierung und Sparverhalten der Spanier hat interessante Daten aber auch dunkle Zukunftsaussichten für kanarische Rentner ergeben.

Zukünftige Rentner, die auf den Kanarischen Inseln befragt worden sind, glauben, dass sie rund 1.300 Euro benötigen, um unbesorgt leben zu können, wenn der Moment kommt, sich aus dem Arbeitsleben zurückzuziehen. Das möchten sie mit 60,5 Jahren tun, also 10% früher als der nationale Durchschnitt. Doch nur drei von zehn der befragten Personen glauben auch daran, dass es möglich sein wird.

Die genannte Umfrage hat gezeigt, wie besorgt die Spanier über die Zukunft des öffentlichen Rentensystems sind. Neun von zehn waren besorgt oder sogar sehr besorgt über ihre Zukunft, denn die Canarios glauben, dass sie zum Leben 250 Euro mehr benötigen, als die derzeitige Durchschnittsrente beträgt. Allgemein herrscht die Meinung vor, dass die Regierung die Bevölkerung animieren solle, für die alten Tage zu sparen. Dafür müsste sie sich für eine Erhöhung der Löhne einsetzen. Für die Schaffung einer Betriebsrente durch die Arbeitgeber setzen sich 20% der Befragten ein.

Angesichts der düsteren Perspektive für das öffentliche Ren­tensystem sind acht von zehn Spaniern der Meinung, dass unbedingt für das Alter gespart werden müsse, um die Rente später aufzubessern. Doch sieben von zehn mussten einräumen, dass sie noch nicht damit begonnen haben, hauptsächlich, weil ihr Einkommen dazu nicht ausreicht.

Was die Kanaren betrifft, so haben 35% der Bevölkerung die Meinung vertreten, es sei noch lange hin, bis sie in Rente gehen. 51% sehen sich außerstan­de, von ihrem Einkommen etwas zu sparen, und nur 11% halten es nicht für nötig, für die alten Tage zu sparen, weil sie auf die öffentliche Rente vertrauen.

Sparkapazität

Über ihre Möglichkeiten, für die Zukunft zu sparen, befragt, haben nur 20% der Canarios eingeräumt, dass es ihnen möglich wäre. Auf nationaler Ebene liegt der Prozentsatz bei 28%. Dagegen sind drei von vier Spaniern der Überzeugung, dass die Renten angesichts der Beiträge, welche die Rentner während ihres Arbeitslebens gezahlt haben, viel zu gering seien. Der gleiche Prozentsatz der Befragten möchte frei über das Alter entscheiden können, in dem sie in den Ruhestand gehen. Wer länger im Arbeitsleben verbleibt, sollte eine höhere Rente erhalten, wer früher geht, einen entsprechenden Abzug, ist die vorherrschende Meinung.

Ein großer Prozentsatz der befragten Bürger sprach sich für die Einrichtung eines „persönlichen Kontos“ für jeden Versicherten aus. Ein individuelles Verzeichnis, in dem jede Person sehen kann, welche Beiträge im Laufe ihres Arbeitslebens geleistet worden sind, und welche Rente sich am Tag ihrer Pensionierung daraus ergibt.

Armutsrenten

Der Gewerkschaftsverband UGT hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet und vor zukünftigen Armutsrenten gewarnt. Wenn die derzeitige Rentenreform beibehalten werde, sei eine Altersversorgung zu erwarten, die nicht im Einklang mit der Verfassung stehe. Eine ausgeglichene Finanzierung müsse her, notfalls auch aus Steuereinnahmen, heißt es unter anderem. Eine vernünftige Maßnahme, das Defizit der Rentenkasse auszugleichen, sei die Streichung der zahlreichen Vergünstigungen für Unternehmer zulasten der staatlichen Sozialversicherung, ließ die Gewerkschaft wissen.

Wir bedanken uns herzlich bei Waltraud Weber, die uns im Rahmen ihrer Patenschaft wieder eine Überweisung zukommen ließ.

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