Eine filmreife Insel


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Lanzarote setzt auf Werbeeffekt durch Almodóvar-Film

Allein am ersten Wochenende nach der Uraufführung in Madrid sahen 250.000 Zuschauer den jüngsten Film des spanischen Kultregisseurs Pedro Almodóvar. Ein ausgesprochen guter Start für einen spanischen Film.

Für Lanzarote hat „Los abrazos rotos” jedoch eine ganz besondere Bedeutung. Ein Großteil des Films, der wie bei den Werken Almodóvars meist üblich zwischen Drama und Komödie schwankt, wurde nämlich auf der Vulkaninsel gedreht. Seit vielen Jahren schon ist der zweimalige Oscarpreisträger erklärter Lanzarote-Fan. Der von der Insel stammende Künstler César Manrique höchst persönlich hat Almodóvar Jahre vor seinem Unfalltod die schönsten Orte Lanzarotes gezeigt.

Am 23. März, wenige Tage nach der Uraufführung in Madrid, wurde „Los abrazos rotos” („Die zerbrochenen Umarmungen”) im eben erst neu eröffneten Veranstaltungs- und Konzertsaal Los Jameos del Agua vorgestellt. Rund 600 geladene Gäste wohnten der Abendvorstellung bei, der eine Aufführung für die Medien vorausgegangen war.

Die Inselbehörden, die so viel Hoffnungen in den Werbeeffekt des Films setzen, muss­ten bei dem lang erwarteten Ereignis verschmerzen, dass zwar so gut wie alle Nebendarsteller des Films erschienen waren, nicht aber die wirklichen Hauptpersonen, wie man sich erhofft hatte. Pedro Almodóvar ließ sich wegen seiner Promotiontour durch Frankreich entschuldigen, Blanca Portillo, eine der weiblichen Hauptdarstellerinnen, war krank geworden, und Penélope Cruz fehlte ohne jegliche Erklärungen. In ihrem Fall war allerdings vorauszusehen, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die Zeit finden würde, für einen Tag nach Lanzarote zu kommen. Schließlich ist die 34-Jährige nach ihrem Oscar-Gewinn auf internationaler Ebene so gefragt wie nie zuvor.

Dennoch sind Lanzarotes politische Führungskräfte davon überzeugt: Der Film, der in Kürze in vielen europä-ischen Ländern und im November in den Vereinigten Staaten anläuft, wird erheblich die Werbetrommeln für die Insel rühren.

Und da das Cabildo El Deseo, der Produktionsfirma Almodóvars, für den Filmdreh eine erhebliche Finanzspritze hat zukommen lassen, darf der Film zu Werbezwecken in einem bestimmten Rahmen von den Behörden auch benutzt werden.

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