Eine Investition in die Zukunft


© Grüntuch Ernst

Grundsteinlegung für die neue Deutsche Schule Madrid

In zwei Jahren schon soll der Neubau der Deutschen Schule Madrid (DSM) fertiggestellt sein. Die 1896 gegründete Schule wird nach über einem halben Jahrhundert von Concha Espina in den neuen Stadtteil Montecarmelo umziehen. Dort fand am 24. Januar im Beisein von Bundesaußenminister Guido Westerwelle und dem spanischen Minister für Bildung, Kultur und Sport, José Ignacio Wert, sowie dem deutschen Botschafter Reinhard Silberberg und der Bürgermeisterin von Madrid, Ana Botella, die Grundsteinlegung für den neuen Gebäudekomplex statt, der für 1.500 bis 1.600 Schüler konzipiert ist.

Madrid – Prominenter Ehrengast war auch der Staatssekretär für die Europäische Union, Iñigo Méndez de Vigo, selbst erfolgreicher Absolvent der Deutschen Schule Madrid.

Auch der eiskalte Wind, der an diesem Tag in Montecarmelo blies und dafür sorgte, dass Hunderte von deutschen, spanischen und europäischen Fähnchen der Schüler ordentlich flatterten, konnte niemanden von diesem bedeutenden Moment fernhalten. Eltern, Lehrer, Schüler, ehemalige Schüler und Ehrengäste – insgesamt etwa 1.000 Personen – waren dabei, als der symbolische Grundstein gelegt wurde.

Der spanische Bildungsminister unterstrich die „engen und fruchtbringenden Beziehungen zwischen Spanien und Deutschland“ und kündigte an, dass beide Länder am 4. Februar in Berlin ein Abkommen zur Zusammenarbeit bei der Entwicklung der dualen Berufsausbildung unterschreiben werden. Auf diesem Gebiet könne Spanien viel von Deutschland lernen.

Außenminister Westerwelle hob hervor, dass die Grundsteinlegung „ein wunderschöner Moment“ für ihn sei und betonte, dass es bei dem Neubau um viel mehr als ein neues Gebäude gehe. Vielmehr gehe es um eine „Investition in die Zukunft“, eine Investition in „Bildung, Forschung und Wissenschaft“.

Das derzeit größte zivile Bauprojekt der Bundesrepublik im Ausland zeige auch, dass Deutschland an Spanien glaube und auf die deutsch-spanische Freundschaft und die Jugend setze. Er rief die Schülerinnen und Schüler dazu auf, die Chancen, die ihnen die Schule biete, gut zu nutzen und Sprachen zu lernen. Denn wer sich für Sprachen interessiere, interessiere sich auch für Europa und für die Welt. Europa müsse zusammenstehen, denn „wir wollen Europa besser machen“. Europa sei „unser Lebensmodell“, das es gemeinsam zu behaupten gelte.

Der Vorstandsvorsitzende des Schulvereins, Richard Egües, dankte der Bundesrepublik für das finanzielle Engagement bei dem Neubauprojekt und der Stadt Madrid für die Bereitstellung des Geländes. Außerdem sprach er dem ehemaligen Botschafter, Wolf-Ruthart Born, und dessen Nachfolger, Reinhard Silberberg, sowie dem früheren und dem jetzigen Schulleiter der DSM, Heinz Gerhardt und Dr. Peter Kammann, seinen Dank für ihren Einsatz aus.

Die Big Band der Schule, die sich aus Lehrern und Schülern zusammensetzt, begleitete diesen feierlichen Moment mit der deutschen und der spanischen Nationalhymne. Die europäische Hymne erklang schließlich im entscheidenden Moment: Die Zeitkapsel, die von der Grundsteinlegung der DSM im Jahr 1905 stammt, wurde befüllt: Je eine Ausgabe der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „El Mundo“, deutsche und spanische Euromünzen, zwei USB-Sticks mit dem Jahrbuch der Schule und den Bauplänen sowie eine Münze und das Siegel von 1905 waren als Symbole für die Verewigung dieses Tages ausgesucht worden.

Das neue Schulgebäude der DSM wird 56 Millionen Euro kosten, wobei die Eigenleistung der Eltern 10% beträgt. Das Grundstück mit Blick auf die Sierra de Guadarrama umfasst 34.700 Quadratmeter, und die Pläne stammen vom Berliner Architekturbüro Grüntuch Ernst.

Die Deutsche Schule Madrid gehört zu den mehr als 140 deutschen Auslandsschulen, die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes im Auftrag des Auswärtigen Amtes und unter Mitwirkung der Länder personell, finanziell und pädagogisch betreut werden. Die ZfA verstärkt die qualitätsorientierte Schulentwicklung und unterstützt die Gründung neuer Schulen mit deutschem Profil. Sie berät lokale Schulen beim Aufbau des Deutschunterrichts und bei der Einführung deutscher Schulabschlüsse nach internationalen Standards.

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