Einladung zur Mülltrennung


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Teneriffas Cabildo stellt neue Initiative vor

Das Thema Mülltrennung und Recycling ist so eine Sache auf den Kanarischen Inseln. Erst mit reichlicher Verspätung, zumindest im Vergleich zu Deutschland, wurde überhaupt auf politischer Ebene darüber debattiert und schließlich auch die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Bürger überhaupt die Möglichkeit zur Mülltrennung erhalten.

Nach und nach wurden vermehrt Container für Glasabfälle und Papier, später auch für Verpackungsmaterialien wie Aluminium, Plastik und Tetra Brik aufgestellt. Inzwischen sind diese mehrfarbigen Container in so gut wie jeder kanarischen Gemeinde zu finden.

Doch trotz wiederholter Informationskampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung angesichts der Müll-Problematik, die insbesondere auf einer Insel ins Gewicht fällt, tun sich die Einwohner auf den Kanarischen Inseln weiter schwer damit, Plastik, Papier und Glas nicht einfach in die Tüte des sonstigen Hausabfalls zu werfen, sondern gesondert in die dafür bestimmten Container zu stecken.

„Weniger ist mehr“

Teneriffas Cabildo will hier nun durch eine erneute Informationskampagne endlich Abhilfe schaffen. Höchste Zeit, denn auf der Insel werden täglich über 1.000 Tonnen allein an Hausmüll produziert. Die Initiative, die am 1. Februar unter anderem von Teneriffas Ressortleiter für Umwelt, Wladimiro Rodríguez Brito, vorgestellt wurde, steht unter dem Motto „Beim Müll ist weniger mehr. Teneriffa Saubere Insel“ und gründet auf zwei strategischen Stützpfeilern: Einerseits die größtmögliche Vorbeugung von Müllerzeugung sowie deren Verminderung und andererseits die Förderung von Mülltrennung und Recycling.

Mit gutem Beispiel voran

Im Rahmen der Vorstellung der Kampagne wurde ausdrücklich auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass die Bevölkerung sich der Problematik bewusst wird und ihr Verhalten diesbezüglich ändert. Das Cabildo will dabei den Bürgern mit gutem Beispiel voran gehen. So wird sich die Inselverwaltung beispielsweise dazu verpflichten, den Großteil des Papiers, das im Cabildo benutzt wird, zu recyceln. Auch soll verstärkt Papier eingespart werden, indem beispielsweise die Möglichkeit der elektronischen Kommunikation verbessert wird. Außerdem sollen in den Büros der Stadtverwaltung Container für Glas- und Plastikabfälle aufgestellt und für die Säuberung der Räumlichkeiten dürfen nur noch die möglichst unschädlichsten Produkte verwendet werden.

Brito gab in diesem Zusammenhang zu, dass eine derartige Initiative schon seit langem hätte ins Leben gerufen werden müssen. Den Vorwurf aber, dass hier nur auf Stimmenfang gegangen werden soll, wies er entschieden zurück. Im Gegenteil, er forderte alle Parteien dazu auf, sich an der Ausarbeitung des Plans zu beteiligen, um einen möglichst breiten Konsens zu erreichen.

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