Einsatz gegen invasive Pflanzen


Die Eindämmung invasiver Pflanzenarten im Bergland des Anaga stellt eine große Herausforderung dar. Foto: Cabildo de tenerife

Zum Schutz der einheimischen Flora werden schädliche Eindringlinge im Anaga- und Teno-Gebirge von Hand entfernt

Teneriffa – Die Inselregierung hat 630.000 Euro für die Kontrolle und Ausrottung exotischer Pflanzen zugewiesen, welche die einheimische Flora bedrohen. Die Gelder stammen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (Eler). Mit der Durchführung hat das Umweltressort das öffentliche Unternehmen Ges­plan betraut. Die Arbeiten, die auf sieben Monate angelegt sind, werden im Teno- und Anaga-Gebirge sowie in verschiedenen Gebieten im Norden und Süden Teneriffas durchgeführt.

Die vorgefundenen Exemplare invasiver Spezies werden von Hand nur mit Hilfe kleiner Gartenwerkzeuge ausgerissen. Die Vorgehensweise folgt dabei den vorliegenden Umweltschutzprotokollen. Diejenigen Spezies, die besonders vermehrungsfreudig und durchsetzungsfähig sind, haben Priorität.

Dabei muss durchgehend vermieden werden, Samen der beseitigten Pflanzen freizusetzen. Sie werden unter entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen abtransportiert und entsorgt. Da die exotischen Pflanzen auch vor steilen Berghängen nicht haltmachen, beinhalten die Säuberungsarbeiten auch abenteuerliche Kletterpartien, die von Spezialisten ausgeführt werden.

Auf Teneriffa gibt es rund 1.200 Pflanzenarten, die nicht zur einheimischen Flora gehören. Zu den hartnäckigsten invasiven Spezies gehört die Agave americana, auf den Kanaren Pitera genannt, die besonders durch ihre bis zu neun Meter hohen Blütenstände auffällt, die fast wie Bäume anmuten. Ebenso die „Tunera“ oder „Penca“ mit ihren wohlschmeckenden roten Früchten, worunter sechs verschiedene Opuntienarten zusammengefasst werden. Diese Kakteen wurden im 17. Jahrhundert nach Teneriffa eingeführt, um darauf die Cochinilleschildlaus als Lieferant für Purpurfarbstoff zu züchten. Aus jüngerer Zeit stammt die „Invasion“ des „Rabo de Gato“ (Pennisetum setaceum), eine robuste Lampenputzergrasart, die in den Siebzigerjahren als Zierpflanze eingeführt wurde und deren Eindämmung sich außerordentlich schwierig gestaltet.

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