Einsatzpolizisten tragen ihre Nummer auf dem Rücken


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Damit folgt die Polizei einem Antrag der Volksverteidigerin

Die Beamten der Interventionstruppe der Nationalpolizei, auch Antidisturbios genannt, werden zukünftig ihre Identifizierungsnummer sichtbar auf dem Rücken tragen, wenn sie bei Manifestationen und Massenkundgebungen eingesetzt werden.

Madrid – Bislang trugen sie ihre Nummer auf einem kleinen Messingschild an der Jacke, das völlig verdeckt wurde, wenn sie eine Schutzweste tragen mussten. Damit folgte die Generaldirektion der Nationalpolizei einer Aufforderung der spanischen Volksverteidigerin Soldedad Bercerril, die der Meinung ist, dass die Bürger schon wissen sollten, welche Beamten bei den Kundge­bungen und Protestmärschen im Einsatz sind. In den letzten Monaten war es bei den Kundgebungen in spanischen Großstädten wiederholt zu Übergriffen oder übertrieben harten Einsätzen der Beamten gekommen, die später nicht mehr identifiziert werden konnten.

Die Mossos d´Escuadra, die autonome Polizei von Katalonien, hat diese Anordnung bereits in die Tat umgesetzt, nachdem eine Frau, die an einer Protestkundgebung teilgenommen hatte, ein Auge verlor. Das Modell, welches die Nationalpolizei jetzt einführt, hat sie von der katalanischen Polizei übernommen. Es handelt sich um große Ziffern, die per Klettverschluss am Rücken angeheftet werden. Ein Polizeisprecher hat in einem Gespräch mit der Zeitung El País erklärt, dass diese Zahl nicht mit der Nummer der Dienstmarke übereinstimme, sondern bei jeder Intervention gewechselt werde. Das Feld mit der Nummer ist etwa eine Handbreit und doppelt so hoch.

Die Schwierigkeit, einen Beamten später zu identifizieren, der sich bei einem Einsatz zu stark ins Zeug gelegt hat, führte zu zahlreichen Protesten verschiedenster Kollektive und politischer Gruppen. Schließlich hat die Volksverteidigerin die Klagen aufgegriffen und in ihrem Jahresbericht öffentlich gemacht. Jetzt hat sie sich auch an die Guardia Civil gewandt, damit deren Beamte ebenfalls kenntlich gemacht werden, wenn sie an Einsätzen bei Protestkundgebungen teilnehmen.

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