Einschränkungen von Alkohol in All-inclusive-Hotels nicht geplant


Kostenlose Drinks zu jeder Tageszeit soll es in All-inclusive-Hotels auf den Kanaren auch weiterhin geben. Foto: pixabay

Die Kanaren werden dem Vorbild der Balearen nicht folgen

Mallorca/Kanarische Inseln – Die Regionalregierung der Balearen hat vor, den kostenlosen Alkoholausschank in All-inclusive-Hotels in Zukunft einzuschränken. Dies ist einem Schreiben zu entnehmen, das Ende August vom regionalen Amt für Tourismus an Reiseveranstalter in Großbritannien und Deutschland geschickt wurde. Darin heißt es, dass der kostenlose Ausschank von alkoholischen Getränken in All-inclusive-Hotels durch ein neues Gesetz auf die Zeit der Mittagsmahlzeit und des Abendessens beschränkt wird, sowie die Selbstbedienung der Gäste bei Alkohol abgeschafft wird. Alkoholhaltige Getränke sollen dann nur noch durch das Hotelpersonal serviert werden. Wer außerhalb der Mittagessens- bzw. Abendessenszeit alkoholische Getränke bestellen möchte, wird dies auch in All-inlcusive-Hotels kostenpflichtig tun müssen. Damit will die Balearenregierung den Exzessen des sogenannten Sauf-Tourismus Einhalt gebieten.

Auf den Kanarischen Inseln wird eine ähnliche Regelung bzw. Einschränkung des Alkoholausschanks in All-inclusive-Hotels jedoch ausgeschlossen. Die Generaldirektorin für Tourismusförderung bei der kanarischen Regierung, Candelaria Umpiérrez, sieht keinen Anlass für ein derartiges Gesetz, da es auf den Kanarischen Inseln keine Probleme mit übermäßigem Alkoholkonsum im Tourismus gibt.

Auch der Präsident des Hotel- und Tourismusverbands FEHT von Las Palmas äußerte sich ähnlich. José María Mañaricúa erklärte, dass die Urlauber, die sich für das All-inclusive-Modell auf den Kanarischen Inseln entscheiden, keine Party-Urlauber, Wochenendgäste oder Sauf-Touristen sind. Dies werde schon dadurch gewährleistet, dass die Kanaren ein Mittelstreckenziel sind, und die Ticketpreise um mindestens ein Drittel höher sind als auf die Balearen. Die höheren Kosten würden dafür sorgen, dass diese Art von Tourismus nicht auf die Kanaren kommt. „Hier gibt es keine Massentouristen, die reisen, um zu trinken“, so Mañaricúa. Eine Einschränkung des Alkoholkonsums in den kanarischen All-inclusive-Hotels würde er für einen Fehler halten, denn immerhin 30% der Gäste wählen mittlerweile dieses Urlaubsangebot, der Großteil davon Familien mit Kindern und Rentner, denen es nicht ums Trinken gehe. Eine Einschränkung des Angebots könnte bewirken, dass die Gäste sich für andere Urlaubsziele entscheiden und die Urlauberzahlen erneut sinken.

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