Eintritt frei

Foto: jason de caires taylor

Foto: jason de caires taylor

Das Unterwasser-Kunstmuseum „Museo Atlántico“ von Lanzarote kann künftig kostenlos besucht werden

Lanzarote – Das Kunstmuseum „Museo Atlántico“ am Meeresboden vor Lanzarote hat aufgehört, ein Teil des Netzwerks der Kunst-, Kultur- und Touristikzentren (CACT) der Insel zu sein, weil die Verantwortlichen zu dem Schluss gekommen sind, dass zu wenig Interesse an dem Unterwassermuseum besteht bzw. das Besucheraufkommen zu gering ist. Wer sich dennoch für den Skulpturenpark interessiert, kann diesen weiterhin besuchen, ab jetzt jedoch gratis und ohne den bisher üblichen Obolus entrichten zu müssen.
Die Inselregierung hat das Personal, das diesem Museum zugeteilt war, abgezogen. Die Skulpturen bleiben jedoch nach wie vor wo sie waren, in zwölf bis fünfzehn Metern Tiefe auf dem Grund der Bucht von Playa Blanca. Und sie können weiterhin unter der Führung eines der Tauchunternehmen der Insel oder, von erfahrenen Tauchern, auch auf eigene Faust besucht werden.
Das „Museo Atlántico“ wurde 2017 eröffnet. Es ist ein Werk des britischen Bildhauers Jason deCaires Taylor und der erste unter Wasser gelegene Skulpturenpark Europas. 300 individuell angefertigte Skulpturen verteilen sich am Meeresgrund über ein Gebiet von über 2500 Quadratmetern. Sie sind auf sechs Gruppen verteilt, von denen jede ein bestimmtes Thema wie den Klimawandel, die Flüchtlingskrise oder das Verschmelzen von Mensch und Natur aufgreift. Die Figuren bestehen aus pH-neutralem Beton und haben deshalb keinen störenden Einfluss auf die Tier- und Pflanzenwelt. Sie ändern im Laufe der Zeit ihr Aussehen und werdebn von Korallen, Algen und Schwämmen besiedelt. Auf diese Weise bilden sie ein künstliches Riff. In der Umgebung der ersten Skulpturen, die 2016 auf den Grund der Bucht gebracht wurden, hat sich die Fischpopulation bereits verdreifacht.
Der Künstler Jason deCaires Taylor hat ähnliche Projekte schon an vielen verschiedenen Orten auf der Welt umgesetzt, darunter auf den Malediven, den Bahamas und in Cancún in Mexiko.

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