El Hierro setzt Madrid unter Druck


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Windwasserkraftwerk in der Warteschleife

Das Windwasserkraftwerk könnte schon in Betrieb sein, doch die Mühlen der Verwaltung und Bürokratie mahlen langsam.

Nun wurde es Cabildo-Präsident Alpidio Armas doch zu bunt, und er drohte mit einem Bruch des Regierungsbündnisses mit der Partido Popular (PP), sollte das Industrieministerium nicht endlich über das Tarifsystem und die Gewinnverteilung unter den Anteilseignern entscheiden.

Minister José Manuel Soria reagierte nach wenigen Tagen und erklärte, in Kürze würde die zuständige Kommission die bereits entworfene Verordnung über die Gewinnverteilung beschließen und er seine Unterschrift unter das Dokument setzen. Soria erklärte die sich anbahnende politische Krise in der Inselregierung damit für beendet.

Kurz darauf bestätigte Alpidio Armas, Enrique Hernández Bento vom Energieministerium habe noch einmal ihm gegenüber bestätigt, dass die entsprechende Verordnung bis Ende September unter Dach und Fach sein werde.

Für alle Fälle wurde dann trotzdem noch ein Entschließungsantrag im Regionalparlament eingebracht. In dessen Beschlussverfahren stellten sich die kanarischen Volksvertreter geschlossen hinter die Herreños und segneten den Auftrag an die Regionalregierung ab, Madrid offiziell zu einer baldigen Öffnung des Windwasserkraftwerkes aufzufordern.

Armas: „Das Windwasserkraftwerk gehört den Herreños“

Um jeglichen Spekulationen in Madrid zuvorzukommen, verdeutlichte die Inselregierung in einer Pressemitteilung, ein Verkauf ihres 60%igen Anteiles sei ausgeschlossen, schließlich gehöre das Windwasserkraftwerk den Herreños. Es wurde auf die Bedeutung des Windwasserkraftwerkes und dessen Inbetriebnahme hingewiesen, denn neben den großen umweltpolitischen Vorteilen werde gleichzeitig auch die Marke El Hierro in die Welt hinausgetragen und der Wissenschaftstourismus angezogen. Darüber hinaus rechnet das Cabildo mit einer jährlichen Mehreinnahme von zwei Millionen Euro, „die zwar nicht den an nationale Vorgaben gekoppelten Strompreis auf El Hierro drücken wird, sich aber auf andere Weise – wie beispielsweise über den Wasserpreis – positiv auf den Geldbeutel der Herreños auswirken wird“.

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