Erdwärme für Teneriffa


Geothermie

Für Inseln, die vulkanischen Ursprungs sind, liegt es eigentlich nahe, Energie aus den Kräften, die im Erdinneren schlummern, zu gewinnen. Dennoch spielt die Geothermie auf dem kanarischen Archipel bisher keine große Rolle.

Noch immer wird der Strom hier zu über 90% aus der Verbrennung von Erdöl gewonnen. Die alternativen Energien Windkraft und Fotovoltaik verbreiten sich stetig aber langsam. Sie könnten, da sie nicht durchgehend, sondern nur bei Wind bzw. Sonnenschein gewonnen werden können, sehr gut die Ergänzung durch eine stetig verfügbare Energiequelle wie die Erdwärme gebrauchen.

Einen Schritt in diese Richtung haben nun das Kanarische Technologische Institut ITC und die Firma Dry Rock Energy, Tochter eines norwegischen Geothermie-Unternehmens, getan. Sie haben ein Übereinkommen getroffen, dessen Ziel es ist, auf den Kanaren ein Erdwärme-Kraftwerk zu errichten. Noch vor dem Jahr 2020 soll es ans Netz gehen und die Kombination erneuerbarer Energien auf den Inseln ergänzen. Es handelt sich dabei um eine Technik, die es ermöglicht, die Stromerzeugung je nach Bedarf und Verfügbarkeit der anderen Energieformen zu steigern oder zu drosseln und so die Stromversorgung stabil zu halten.

Bisher ist die Geothermie auf den Inseln nur im Niedrigtemperatur-Bereich präsent, beispielsweise um ein Schwimmbad zu beheizen. Elektrizität wird damit zurzeit noch nicht erzeugt. Dies erfordert tiefere Bohrungen in Erdschichten, wo Temperaturen von 200 Grad Celsius herrschen.

Obwohl logischerweise Lanzarote zuerst mit dem Thema Erdwärme assoziiert wird, haben die Untersuchungen von Dry Rock Energy ergeben, dass Teneriffa und Gran Canaria als Standorte ein größeres Potenzial haben. In einigen Gegenden können die nötigen Temperaturen schon in einem Kilometer Tiefe erreicht werden. Kraftwerke mit einer Leistung von 10 bis 30 Megawatt könnten dort errichtet werden.

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